Nur die wenigsten Komponisten treten auch als Mörder hervor. Eine Ausnahme ist Gesualdo da Venosa. Der Schöpfer eines unverwechselbaren Klangstils ermordete seine untreue Ehefrau samt Liebhaber. Nach seiner aufsehenerregenden Bluttat, für die er übrigens nie belangt wurde, zog er sich in ein sehr einsames Leben zurück und war von inneren Furien getriebenen. Er entwickelte in seinen Madrigalen und Motetten eine musikalische Sprache, die mit ihrem Reichtum an Dissonanzen und überraschenden Rückungen geradezu aktuell wirkt. Hildburg Heider hat sich zusammen mit dem Biografen Annibale Cogliano auf Spurensuche nach Süditalien begeben.