Musikstück der Woche

Ludwig van Beethoven: Septett für Klarinette, Fagott, Horn, Violine, Viola, Violoncello und Kontrabass Es-Dur op. 20

Stand
AUTOR/IN
Marcus Caratelli

Das einzige Septett Beethovens wurde vor genau 220 Jahren im Wiener Burgtheater uraufgeführt.

Es sollte für Jahre eines seiner populärsten Werke sein. Nicht ohne Folgen für seine anderen Werke, wie sich später zeigte.

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„Mein Septett schikt[!] ein wenig geschwinder in die Welt – weil der Pöbel drauf harrt.“

Die langanhaltende Popularität dieses der Kaiserin Maria Theresia von Österreich gewidmeten Septetts muss Beethoven selbst etwas befremdet haben. Bei der Uraufführung erklangen auch seine erste Sinfonie sowie das erste Klavierkonzert.

Nach der Uraufführung war er nicht gerade bescheiden und hofierte sein neuestes Werk zunächst noch: „Das ist meine Schöpfung“, wohl in Anlehnung an Haydns berühmtes Oratorium.

Ein Kassenschlager

In der Tat war Beethovens Septett ein richtiger Publikumsliebling. Und wie so oft in jener Zeit hat man von populären Werken gerne auch praktikable Arrangements für den Liebhaber*innen- und Hausmusikgebrauch erstellt. Auch das Septett wurde bald nach der Uraufführung vom Komponisten für Klaviertrio (op. 38) arrangiert.

Positiver Nebeneffekt: Mehr Einnahmen für Beethoven. Bis in die 1830er Jahre hinein war es eines seiner meistgespielten Werke. Doch mit der Zeit störte er sich immer mehr daran, sein Werkekatalog umfasste immer kühnere Werke wie beispielsweise die Hammerklaviersonate – und dennoch: das Publikum hatte seinen Favoriten ausgemacht. Nicht ohne bitteren Unterton bemerkte Beethoven später in Bezug auf sein Septett: „Ich wusste in jenen Tagen nicht zu komponieren. Jetzt denke ich, weiß ich es […]“.

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Marcus Caratelli