Als Beethoven in seiner letzten und eigentümlichsten Schaffensperiode immer kühnere Werke schreibt, da konstatiert die Allgemeine Musikalische Zeitung: „Dann dürfen wir hier weniger als irgendwo Etwas, das an Gewohntes erinnert, erwarten, und werden neben dem innigst flehenden – auch auf manches himmelaufstürmende musikalische Wort gefasst sein müssen.“
Trefflicher als die Allgemeine Musikalische Zeitung kann man Beethovens A-Dur Sonate nicht zusammenfassen. Sie zählt zur Gruppe der letzten Klaviersonaten Beethovens und besticht durch ihre Widersprüchlichkeit und bricht dabei mit allerlei Konventionen.
Der Weg, den Beethoven in seinen vorherigen 27 Sonaten gleichsam beschritten hat, führt uns unweigerlich zu dieser letzten Schaffensperiode.
Sich selbst darf man nicht für so göttlich halten, daß man seine eigenen Werke nicht gelegentlich verbessern könnte.
Der Umbruch, das Suchen nach neuen kompositorischen Wegen ist also der logische Schritt im von Krisen gebeutelten Leben Beethovens; besonders in den Jahren 1812 bis 1817, in die auch die Entstehung der A-Dur Sonate fällt.
Persönliche Schicksalsschläge und Geldnöte machten ihm schwer zu schaffen. Seine Kreativität bündelt er in den wenigen, großen Werken, die er in jener Zeit zu Papier bringt: Dem f-moll Streichquartett, der „Hammerklaviersonate“ und der A-Dur Sonate.
Beethoven 2020 Musikstücke der Woche mit Beethoven
Hier finden Sie Musikstücke von Beethoven – fast alle zum kostenlosen Download. Aus den Archiven von SWR2 Musikstück der Woche.
Jubiläumsjahr 2020 250 Jahre Beethoven – alles rund um einen der bedeutendsten klassischen Komponisten
Freude, schöner Götterfunken – Beethoven wird 250! Er ist einer der zentralen Gestalten der Musikgeschichte, seine Werke werden weltweit gehört und seine Ode an die Freude aus der neunten Symphonie ist zum politischen Symbol für Freiheit und Frieden geworden. Genug Gründe, sein Jubiläum zu feiern: mit zahlreichen Beiträgen, Konzerten und Gesprächen.