Musikstück der Woche

Karel Mark Chichon dirigiert die Suite Española von Isaac Albéniz

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AUTOR/IN
Bettina Müller-Hesse

Karel Mark Chichon empfiehlt sich als Botschafter der spanischen Musik! Denn der Brite mit lettischem Pass ist in Gibraltar aufgewachsen, dem britischen Überseegebiet an der Südspitze der iberischen Halbinsel. In Albéniz' Suite Española zeigt er, was spanisches Kolorit ausmacht: volle Klangpracht mit jeder Menge Kastagnetten. Dabei hat sich Isaac Albéniz seine Suite ursprünglich mal ganz anders vorgestellt.

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Ein Zyklus für Klavier

Isaac Albéniz war ein pianistisches Ausnahmetalent. Er gibt mit vier Jahren sein erstes Konzert, mit sieben besteht er die Aufnahmeprüfung am Pariser Konservatorium. Folgt später seinem Idol Franz Liszt nach Budapest.

Er tourt als Klaviervirtuose durch die halbe Welt, stets das eigene Bett mit dabei. Seine Musik hat er ausschließlich für sein Instrument, das Klavier, komponiert! Berühmt geworden sind trotzdem die Gitarrenbearbeitungen, die er im Übrigen sehr geschätzt hat.

Ein Denkmal für die Heimat

Mit Mitte zwanzig trifft Albéniz den Komponisten und Lehrer Felip Pedrell in Barcelona. Der kommt wie er aus Katalonien und gilt als Vater der spanischen Nationalmusik. Alle bedeutenden spanischen Komponisten, wie etwa Granados oder de Falla, haben bei ihm studiert.

Er inspiriert Albéniz dazu, in seinen Klavierwerken die Rhythmik spanischer und andalusischer Volksmusik zu verarbeiten. Die Suite Española wird eine Hommage an bekannte Regionen und Städte seines Heimatlandes.

Ein Welthit: Asturias

Granada, Cataluña, Sevilla, Cádiz, Asturias, Aragón, Castilla und Cuba. Sie alle verewigt Albéniz in seiner Klaviersuite. Die Orchesterfassung, die die Deutsche Radio Philharmonie spielt, beinhaltet nur noch vier der ursprünglich mal acht Sätze.

Mit dabei natürlich der berühmteste Satz daraus, Asturias, der in der Gitarrenfassung ein Welthit ist. Er steht an dritter Stelle der Suite. Den Anfang aber macht Granada, ein imposanter Auftakt mit voller Orchesterwucht und natürlich – vielen Kastagnetten!

Karel Mark Chichon

Chichon ist 1971 geboren, seine Eltern stammen aus Gibraltar, wo er auch aufgewachsen ist. Er ist britischer Staatsbürger und hat seit 2020 auch einen lettischen Pass, da er zum Teil in Lettland lebt. Chichon ist mit der lettischen Mezzosopranistin Elīna Garanča verheiratet. Bis 2017 war er Chefdirigent der Deutschen Radio Philharmonie, im Anschluss daran hat er den Posten des Künstlerischen Leiters des Orquesta Filarmónica de Gran Canaria übernommen.

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Er ist Dvořák-Fan. Und belegt es. Der britische Dirigent Karel Mark Chichon hat in seiner Zeit als Chefdirigent der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern begonnen, alles einzuspielen, was Dvořák an Sinfonischem komponiert hat. Zu Dvořáks eher kleinen sinfonischen Häppchen zählt die Ouvertüre „In der Natur“. Musik, die zumindest vom Titel her Dvořáks große Liebe anspricht: die Natur!

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