Charles Dancla: ein Geigenvirtuose und -Pädagoge
Die Werke des Franzosen Charles Dancla sind im allgemeinen Konzertrepertoire heute selten zu finden. Man muss sie entdecken, und landet dann zwangläufig bei der Musik für Geige. Denn Dancla gehörte zu den einflussreichsten französischen Geigern und Geigenpädagogen in der Mitte des 19. Jahrhunderts.
Ausgebildet von Pierre Ballot und beeinflusst vom „Teufelsgeiger“ Niccolò Paganini, wurde er nach über 20 Jahren als Geiger an der Pariser Oper zum Professor am Conservatoire ernannt. Hier wiederum prägte er sein Fach mehr als dreieinhalb Jahrzehnte lang äußerst erfolgreich.
In einem Stapel an Geigennoten steckte eine Rarität
Danclas Duo op. 64 Nr. 3 hat für die Geschwister Christoph und Marie-Luise Dingler eine besondere Bedeutung. Für sie sei es eine absolute Rarität, berichten sie im SWR2-Podcast #Zusammenspielen: „Als wir noch Teenager waren, hat sich unsere Mutter auf den Weg gemacht und mit der Staatsbibliothek in Berlin kommuniziert, und dann hat sie einen riesigen Stapel an Geigennoten bekommen: Faksimiles, Handschriften, Drucke."
Diesen Stapel seien sie zusammen durchgegangen und dabei auf die Werke von Dancla gestoßen: „Wirklich schöne, romantische Geigenduos“, findet Marie-Luise Dingler. Bis heute sind den Musikern keine weiteren Ausgaben oder Nachdrucke dieser Musik bekannt. Sie bleiben also eine Rarität.