Musikstück der Woche

Herbert Schuch spielt Wolfgang Amadeus Mozart: Klaviersonate D-Dur KV 576

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AUTOR/IN
Felix Werthschulte

Der Pianist Herbert Schuch kann auf eine besondere Erfahrung verweisen: Er hat am renommierten Salzburger Mozarteum studiert, nur einen Steinwurf entfernt vom Geburtshaus Wolfgang Amadeus Mozarts. In unserem Musikstück spielt Herbert Schuch Mozarts letzte Klaviersonate D-Dur beim Bodenseefestival 2013 – ein Stück wie ein gewagter Drahtseilakt.

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Kunststück auf dem Drahtseilakt

Diese Klaviersonate D-Dur KV 576 zu spielen ist ein gewagtes Kunststück, ein Tanz auf einem Drahtseil, hoch oben in der Kuppel, ohne Netz und doppelten Boden. Mozarts Klaviermusik ist graziös, virtuos, ja geradezu selbstverständlich, als wäre sie schon immer in der Welt gewesen.

Doch wer sie ausführt hat kaum Chancen, Unsicherheiten zu kaschieren. Man kann sich nicht hinter Klängen und Pedalwirkungen verstecken, wähnt sich technisch permanent am Abgrund. Denn Mozarts Klaviersatz ist auch für seine Verhältnisse ungewöhnlich reduziert, pointiert und offenbart gleichzeitig ein Kaleidoskop an Nuancen.

War diese Sonate eine der „6 leichten Klavier-Sonaten“, die Mozart anlässlich eines Besuchs beim Preußenkönig Friedrich Wilhelm II. für dessen Tochter plante zu komponieren? Der Anspruch des Werks lässt das mit Bestimmtheit ausschließen.

Ferner zählt die Sonate zwar eindeutig zu Mozarts Spätwerk – sie entstand 1789, zwei Jahre vor dessen Tod. Doch von einem „Opus summum“, einer Bilanz und Zusammenfassung des eigenen Schaffens, kann man kaum sprechen.

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Felix Werthschulte