Musikstück der Woche mit Michael Nagy

Liedtexte

Stand
AUTOR/IN
Doris Blaich

Musikstück der Woche vom vom 1.11 bis 8.11.2010

Johannes Brahms: Vier ernste Gesänge op. 121

Reflexionen über den Tod in Liedform: Wir starten musikalisch in den November mit den „Vier ernsten Gesängen“ von Johannes Brahms. In unserer Aufnahme singt der Bariton Michael Nagy, Juliane Ruf begleitet am Klavier. Ein Live-Mitschnitt von den Bruchsaler Schlosskonzerten im März 2010.

1.Prediger Salomo 3,18-22

Denn es gehet dem Menschen wie dem Vieh;
wie dies stirbt, so stirbt er auch;
und haben alle einerlei Odem;
und der Mensch hat nichts mehr denn das Vieh:
denn es ist alles eitel.

Es fährt alles an einen Ort;
es ist alles von Staub gemacht,
und wird wieder zu Staub.
Wer weiß, ob der Geist des Menschen aufwärts fahre,
und der Odem des Viehes unterwärts unter die Erde fahre?

Darum sahe ich, dass nichts bessers ist,
denn dass der Mensch fröhlich sei in seiner Arbeit,
denn das ist sein Teil.
Denn wer will ihn dahin bringen,
dass er sehe, was nach ihm geschehen wird?

2. Prediger Salomo, Kap. 4

Ich wandte mich und sahe an
alle, die Unrecht leiden unter der Sonne;
und siehe, da waren Tränen derer,
die Unrecht litten und hatten keinen Tröster;
und die ihnen Unrecht täten, waren zu mächtig,
dass sie keinen Tröster haben konnten.
Da lobte ich die Toten,
die schon gestorben waren
mehr als die Lebendigen,
die noch das Leben hatten;
und der noch nicht ist, ist besser als alle beide,
und des Bösen nicht inne wird,
das unter der Sonne geschieht.

3. Jesus Sirach, Kap. 41

O Tod, wie bitter bist du,
wenn an dich gedenket ein Mensch,
der gute Tage und genug hat
und ohne Sorge lebet;
und dem es wohl geht in allen Dingen
und noch wohl essen mag!
O Tod, wie bitter bist du.

O Tod, wie wohl tust du dem Dürftigen,
der da schwach und alt ist,
der in allen Sorgen steckt,
und nichts Bessers zu hoffen,
noch zu erwarten hat!
O Tod, wie wohl tust du!

4. 1. Korinther 13, 1-3, 12-13

Wenn ich mit Menschen- und mit Engelszungen redete,
und hätte der Liebe nicht,
so wär ich ein tönend Erz,
oder eine klingende Schelle.
Und wenn ich weissagen könnte,
und wüsste alle Geheimnisse
und alle Erkenntnis,
und hätte allen Glauben, also,
dass ich Berge versetzte,
und hätte der Liebe nicht,
so wäre ich nichts.
Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe,
und ließe meinen Leib brennen,
und hätte der Liebe nicht,
so wäre mir's nichts nütze.

Wir sehen jetzt durch einen Spiegel
in einem dunkeln Worte;
dann aber von Angesicht zu Angesichte.
Jetzt erkenne ich's stückweise,
dann aber werd ich's erkennen,
gleich wie ich erkennet bin.

Nun aber bleibet Glaube, Hoffnung, Liebe,
diese drei;
aber die Liebe ist die größeste unter ihnen.

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AUTOR/IN
Doris Blaich