Musikstück der Woche mit Teodor Currentzis

Ludwig van Beethoven: Leonoren-Ouvertüre Nr. 3 op. 72a

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Willkommen, Teodor Currentzis! Der gerne als "Ausnahmekünstler" bezeichnete Dirigent leitet seit der Spielzeit 2018/2019 das SWR Symphonieorchester.

Beethovens einzige Oper "Fidelio" hat gleich vier verschiedene Ouvertüren. Nr. 3 schaffte den Sprung von der Bühne in den Konzertsaal. Ihren Namen hat die Ouvertüre von der strahlenden Heldin der Oper: Leonore. Diese schleust sich unter dem Decknamen Fidelio als Kerkerknecht in ein Gefängnis ein, um dort ihren eingesperrten Gatten Florestan zu retten.

Eine Oper, vier Ouvertüren

Die Uraufführung der Oper – von Anfang an schwankte der Titel zwischen "Fidelio" und "Leonore" – fand im Herbst 1805 im Theater an der Wien statt und war ein grandioser Misserfolg. Beethoven arbeitete die Partitur im Jahr darauf gründlich um, alles schien vielversprechend, doch diesmal überwarf er sich mit dem Intendanten des Theaters und es gab nur ein paar wenige Aufführungen.

Ludwig van Beethoven (Foto: picture-alliance / dpa, picture alliance/akg-images -)
Ludwig van Beethoven

Richtig zufrieden war Beethoven ohnehin nicht. Und so griff er noch einmal zum Rotstift, strich vieles und komponierte für die dritte Version der Oper – die wir heute "Fidelio" nennen – große Teile neu. Endlich waren Komponist und Publikum zufrieden. Die zahlreichen Überarbeitungen sind der Grund dafür, warum es für "Fidelio" bzw. "Leonore" vier verschiedene Ouvertüren gibt. Denn für jede Neuversion der Oper schrieb Beethoven eine eigene Ouvertüre.

Fidelio und Leonore als "pocket version"

Die heute gespielte dritte Ouvertüre ist chronologisch eigentlich die zweite, sie stammt aus dem Jahr 1806 und leitete die Zweitfassung der "Leonore" ein. Sie ist diejenige von den vieren, die am frühesten als selbstständiges Werk im Konzertsaal heimisch wurde. Die Musik skizziert die Handlung der Oper, sie leuchtet ihre Stimmungen und Schwankungen musikalisch aus.

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SWR