Musikstück der Woche mit Dezső Ránki

Joseph Haydn: Klaviersonate Es-Dur Hob VXI:49

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Während der Unruhen der französischen Revolution schrieb Joseph Haydn 1789 eine Klaviersonate, die von Vertrauen und Geborgenheit erzählt.

Sommer 1789. In Paris brennt es auf den Straßen. Ein ausgezehrter Mob schiebt sich inmitten eines Infernos wütend in Richtung Bastille. Bald darauf sterben unzählige Menschen in den Kugelhageln der französischen Armee.

Entgegengesetztes Gefühl von Geborgenheit

Genau in diesem Jahr schreibt Joseph Haydn im entfernten Österreich-Ungarn eine seiner vielleicht größten Klaviersonaten. Doch Haydns Klaviersonate Es-Dur Hob VXI:49 erzählt nicht von Revolution, Aufbruch und Weltgeschichte, sondern von genau Entgegengesetztem: innigem Vertrauen unter Gleichgesinnten und dem Gefühl von Geborgenheit.

Inspiration dazu fand Haydn durch den Kontakt zu Marianne von Genzinger. Die sonntägliche Einladung in den Salon des Ehepaars Genzinger nahm Haydn wahr, so oft er konnte. Hier, im Kreis von Musikern und Musikliebhabern, fühlte er sich wohl. 

Dezső Ránki

Dezső Ránki, einer der besten ungarischen Pianisten seiner Generation, spielte Haydns Klaviersonate 2016 in der SWR Konzertreihe "Internationale Pianisten in Mainz". Sabine Fallenstein sprach vor dem Konzert mit dem Pianisten über "Musik und mehr". 2018 ist Dezső unter anderem am 17. Mai bei den Schwetzinger SWR Festspielen mit Werken von Haydn, Brahms und Schubert zu erleben.

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SWR