Musikstück der Woche mit Tianwa Yang

Édouard Lalo: Symphonie espagnole

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AUTOR/IN
Doris Blaich

Lalos (einziger) Kassenschlager: seine "Symphonie espagnole". Sie ist im Repertoire aller großen Geiger. Tianwa Yang spielt sie mit Feuer, Drive und atemberaubender Technik.

Kleiner Etikettenschwindel

Mogelpackung? Auf Lalos "Symphonie espagnole" steht zwar "spanisch" drauf, etwas Spanisches ist aber streng genommen gar nicht drin. Wenn man die Musik untersucht, findet man jedenfalls keine einzige authentische spanische Melodie. Trotzdem wirkt die Musik – zumindest außerhalb Spaniens – echt in ihrem spanischen Gestus: die Rhythmen, das tänzerische Feuer, die Melodien und besonders die temperamentvolle instrumentale Virtuosität.

Pablo Sarasate gewidmet

Und noch etwas ist hier etikettenschwindlig: Das Stück heißt zwar „Symphonie espagnole“, ist aber keine Sinfonie, sondern ein Violinkonzert. Lalo hat es dem berühmtesten Geiger seiner Zeit gewidmet: Pablo de Sarasate. Sarasate – immerhin ein echter Spanier! – spielte auch die Uraufführung 1875 in Paris. Seither ist die „Symphonie Espagnole“ im Repertoire aller großen Geiger. Sie ist ein unglaublich wirkungsvolles Stück. Dass der Titel ein bisschen mogelt, ist dann eigentlich auch wurscht.

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Doris Blaich