Musikstück der Woche

Mirijam Contzen spielt Alexander von Zemlinskys Serenade für Violine und Klavier A-Dur

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AUTOR/IN
Felix Werthschulte

Alexander von Zemlinsky ist noch heute vor allem als Lehrer von Arnold Schönberg bekannt. Die Werke des gebürtigen Wieners harren aber immer noch der Entdeckung. Eine solche Rarität ist Zemlinskys frühe Serenade für Violine und Klavier. Das reizende Stück interpretieren die Geigerin Mirijam Contzen und der Pianist Bernd Glemser als unser SWR2 Musikstück der Woche.

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Alexander von Zemlinsky wurde 1871 in Wien geboren und zeigte schon früh großes Talent am Klavier. Als Teenager durfte er bereits am renommierten Konservatorium in Wien studieren. Nach Auszeichnungen und Erfolgen als Pianist wechselte er schnell aufgrund seiner großen Begabung ins Kompositionsfach.

Kaum hatte er seine Studien abgeschlossen, wurde er dann selbst Kompositionslehrer – von Arnold Schönberg. Der spätere Pionier der Neuen Musik schätzte seinen Lehrer, der so viel bekannter werden sollte als er, über alles.

Doch Zemlinsky machte sich zu Lebzeiten vor allem als Dirigent einen Namen: In Wien, in Prag, in Berlin und schließlich in den USA, wohin er 1938 dauerhaft übersiedelte, bis zu seinem Tod 1942.

Junge Jahre in Wien

Die Serenade für Violine und Klavier wurde am 24. Januar 1896 uraufgeführt und gehört zu Zemlinsky ersten Kompositionen. Damals hatte er das Leben am Konservatorium seit wenigen Jahren hinter sich gelassen und sich ganz in das lebendige Wiener Konzertleben gestürzt: Zahlreiche Freundschaften, auch einige Affären, der Besuch abendlicher Konzertveranstaltungen und Austausch über Musik und Kunst prägten das Leben des gerade 25-Jährigen.

Das Stück hat mit der späteren Neuen Musik nichts zu tun. Experimente mit Atonalität oder anderen Innovationen der Jahrhundertwende sind dem Stück fern. Eher steht die Serenade noch in der klassizistischen Tradition, die Zemlinsky am Konservatorium in sich aufgesogen hatte: Von Mozarts Serenaden (wie zum Beispiel der „Kleinen Nachtmusik“) über Schubert bis zu Johannes Brahms.

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Felix Werthschulte