Als Brahms 1880 die Ehrendoktorwürde der Universität Breslau verliehen bekommt, bedankt er sich mit heiterer Musik: der Akademischen Fest-Ouvertüre. „Bei dieser Gelegenheit konnte ich es meinem melancholischen Gemüt allerdings nicht versagen, auch eine Trauerspiel-Ouvertüre zu schreiben“, lässt er seinen Verleger wissen.
Auf szenische Inspiration aber verzichtet Brahms beim Komponieren, er habe „kein bestimmtes Trauerspiel als Sujet im Sinne“ gehabt. Stattdessen setzt er das Tragische an sich in Musik. Und er bringt zwischen ausgeklügelt-verschatteten Wendungen und schwelgerischem Pathos auch den Optimismus derer zum Klingen, die im Leid das Erhabene erkennen — und unter Tränen lächeln.
Musikstück der Woche vom 30.3.2019
Komponist
Johannes Brahms (1833 - 1897)
Werk
Tragische Ouvertüre für Orchester d-Moll op. 81
Satzüberschrift
Allegro ma non troppo
Interpreten
Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz
Leitung: Arvo Volmer
Aufnahme
Konzertmitschnitt vom 15.3.2018 im BASF Feierabendhaus in Ludwigshafen