Musikstück der Woche mit dem Irish Chamber Orchestra

Mendelssohns Streichersinfonie g-Moll

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AUTOR/IN
Felix Werthschulte

Früh übt sich, was ein Meister werden will. Das gilt auch im Fall eines Wunderkinds wie Felix Mendelssohn Bartholdy. Schon im erstaunlichen Alter von zwölf Jahren komponierte er ein ganzes Dutzend eindrucksvoller Stücke für Streichorchester. Die letzte unter ihnen in g-Moll ist unser Musikstück der Woche.

Schon mit neun Jahren war Mendelssohn öffentlich als Kammermusiker aufgetreten. Zum Ausbau seiner kompositorischen Kenntnisse erhielt Felix ab Frühling 1820 Unterricht in der hohen Kunst des strengen Kontrapunkts bei seinem Berliner Lehrer Carl Friedrich Zelter.

Ausrichtung an den Alten Meistern

Der zwölfjährige Felix Mendelssohn Bartholdy (Foto: picture-alliance / dpa, picture-alliance / akg-images -)
Felix Mendelssohn Bartholdy als Zwölfjähriger

Die insgesamt zwölf Sinfonien für Streicher, die Mendelssohn seit dem Herbst 1821 Schlag auf Schlag vollendete, stellen die künstlerische und geradezu geniale Reaktion auf diese Lehrstunden dar.

Zelter richtete seinen Unterricht auf der Grundlage der Kunst Johann Sebastian Bachs und seiner Söhne aus. Besonders der empfindsame, emotional oft schillernde Stil Carl Philipp Emanuel Bachs übte dabei hörbar einen Eindruck auf Mendelssohn aus. Doch auch Einflüsse der spätbarocken und frühklassischen Komponisten lassen sich in Mendelssohns Frühwerk ausmachen.

Der spätere "große" Mendelssohn ist schon erkennbar

Die zwölfte Streichersinfonie in g-Moll ist eine Musik, die eindeutig auf frühere Vorbilder verweist, aber in der Mischung aus Präzision und Emotionalität auch schon den späteren, „großen“ Mendelssohn erkennen lässt.

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Felix Werthschulte