Schon vor 1900 wurde ein Vortrag mit „Warum giebt es so wenige Componistinnen!“ betitelt. Die Frage kann man sich auch heute noch stellen, aber Mary Ellen Kitchens, ehemaliges Vorstandsmitglied von musica femina münchen, sieht auch positive Entwicklungen. Laut Kitchens helfen vor allem Studien zu Frauen auf den Bühnen, um eine Bewegung nachzuvollziehen. Der richtige Weg seien auf jeden Fall die gemischten Programme.
„Ich war bei ihrem Konzert [...], es war triumphal!“
Medien-Tipp Das Archiv Frau und Musik in Frankfurt am Main
Seit bereits über 40 Jahren existiert das „Archiv Frau und Musik“ in Frankfurt am Main – die mittlerweile weltweit größte Sammlung zu musikschaffenden Frauen, vor allem zu Komponistinnen und Dirigentinnen, sagt die SWR2 Musikjournalistin Hannah Schmidt.
Musikgespräch Jakob Uhlig zum Symposium „Women in Music“
In Heidelberg geht das 34. Internationale Nachwuchssymposium des Dachverbandes der Musikwissenschaft los. Das Thema ist „Women in Music: Zwischen Fame und Vergessenheit.“ Jakob Uhlig ist Mitorganisator und erzählt, warum das Thema zeitlos und bis heute beständig aktuell ist und wieso man es diskutieren sollte.
Buch-Tipp „Frauen um Mahler. Die Wegbegleiterinnen des Komponisten“ von Franz Willnauer
Gustav Mahlers Verhältnis zum weiblichen Geschlecht war lange Zeit ein Gespinst aus Gerüchten und Vermutungen. Jetzt hat der Mahler-Experte Franz Willnauer nach umfangreichen Recherchen das Buch „Frauen um Mahler“ geschrieben. SWR2-Kritiker Christoph Vratz lieferte es viele wertvolle Erkenntnisse.
Thema Musik Nadia Boulanger – Das Jahrhundert einer Komponistin, Pianistin, Dirigentin und Pädagogin
Als Frauen lediglich als Sängerinnen musikalisch Karriere machen konnten, war Nadia Boulanger (1887 - 1979) eine Ausnahmeerscheinung im Musikleben. Sie war Pianistin, komponierte, hatte ein eigenes Vokalensemble und dirigierte. Vor allem aber war sie eine begnadete Pädagogin und unterrichtete am Conservatoire Américain de Fontainebleau seit 1921 Generationen von Musikern - von Aaron Copland bis Daniel Barenboim, Jean Françaix bis John Eliot Gardiner. Ihre Kenntnisse und Interessen umfassten gleichermaßen Monteverdi wie Strawinsky. Uwe Schweikert komponiert eine tönende Erinnerung mit ihren zwischen 1936 und 1968 entstandenen Aufnahmen.