Gibt es eine "Ästhetik des Todes" im modernen Musiktheater? Und wenn ja, was zeichnet sie aus? Entsprechende Klangmerkmale finden sich viele: etwa der Todesschrei der "Lulu", bei dem Alban Berg alle musikalischen Prozesse seiner Oper in einem aufgeschichteten Zwölftonklang kulminieren ließ. Oder bei Claus-Steffen Mahnkopf, der in seinem Projekt "void" mit unerbittlicher Rhythmik die Ermordung von KZ-Häftlingen widerspiegelte. Die "Ästhetik des Todes" hat viele Gesichter, und neben diversen Beispielen erweitern grundsätzliche Betrachtungen und Querverbindungen zu anderen Künsten das Blickfeld.
Von Egbert Hiller