
Inmitten der Reform- und Finanzdebatte im öffentlich-rechtlichen Rundfunk fordern Vertreter der Rundfunkmusik, ihre Ensembles nicht zu schwächen. Weitere Einschränkungen und Kürzungen bei den Rundfunkorchestern, bei den Chören und Big Bands verbieten sich, wie es in einem am 24. Mai veröffentlichten Positionspapier der Deutschen Musik- und Orchestervereinigung Unisono heißt. Das Papier soll Auftakt einer Kampagne sein mit dem Titel „#WirSindKulturauftrag“.
„Wir sehen die Klangkörper und ihre Mitglieder als authentische und sympathische Markenbotschafter der Rundfunkanstalten. Unser Fazit daher: Die Klangkörper des öffentlich-rechtlichen Rundfunks stehen im Zentrum des Kulturauftrags. Kurz gefasst: Wir sind Kulturauftrag!“
Gniffke: Kein Auftrag, Orchester und Chöre zu unterhalten
ARD-Chef Kai Gniffke teilte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in einer Reaktion mit: „Der wichtige und exzellente Beitrag der Klangkörper der ARD zur Musikkultur in Deutschland ist nicht hoch genug einzuschätzen. Genau deshalb müssen wir uns verstärkt die Frage stellen, wie wir diesen kulturellen Reichtum finanziell absichern können, zumal der öffentlich-rechtliche Rundfunk keinen Auftrag des Gesetzgebers hat, Orchester, Chöre oder Big Bands zu unterhalten.“
Die ARD stelle sich großen Herausforderungen, so Gniffke. Trotz Inflation und Tarifsteigerungen müssen Programmen gesichert und die digitale Zukunft vorbereitet werden. „Das geht nicht ohne Umschichtungen und kluge Modelle, wie mit weniger Geld mehr Exzellenz erreicht werden kann.“