
Die Musikindustrie in Deutschland hat 2022 erstmals seit 20 Jahren wieder die Umsatzmarke von zwei Milliarden Euro übersprungen. Dies teilte der Bundesverband Musikindustrie (BVMI) am 28. Februar mit. Im Vergleich zu 2021 betrug das Umsatzwachstum demnach 6,1 Prozent. Eingerechnet sind dabei Erlöse aus dem Streaminggeschäft sowie Verkäufe von CDs, Vinyl-LPs und Downloads. Insgesamt wurden 2022 den Angaben zufolge damit 2,07 Milliarden Euro umgesetzt, davon stammte der größte Teil (80,3 Prozent) aus Online-Verkäufen.
Streaming dominiert mit 73 Prozent Marktanteil
Dabei dominiert das Audio-Streaming, das laut Verband um 14 Prozent zulegte und einen Anteil von 73,3 Prozent am gesamten Branchenumsatz hat. Die CD verlor gut 17 Prozent, blieb demnach aber mit einem Marktanteil von 12,9 Prozent der zweitwichtigste Umsatzträger. Downloads (2,2 Prozent) spielten nur noch eine Nebenrolle. Die klassische Vinyl-Schallplatte legte leicht zu und hat einen Anteil von 6 Prozent. Neue Wachstumsimpulse erhofft sich der Verband durch den Kulturpass.
„Beim Thema Vinyl zeigen unsere Daten ja seit vielen Jahren, dass die Schallplatte auch auf viele junge Menschen eine hohe Anziehungskraft ausübt. Hier könnte der Kulturpass ab dem Sommer 2023 sowohl für Fans als auch für die Branche eine durchaus stimulierende Wirkung haben.“
Platten kaufen mit Kulturpass?
Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) will den Kulturpass bis zum Sommer realisieren. Die mit 100 Millionen Euro ausgestattete Förderung gilt zunächst für etwa 750.000 Jugendliche, die in diesem Jahr 18 Jahre alt werden. Über eine App sollen 200 Euro geladen und für Kulturangebote eingesetzt werden können, darunter auch für Vinylplatten.