
Die Chormusik im deutschsprachigen Raum leidet an Long Covid – zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) zu den Pandemie-Auswirkungen auf diesen Kulturbereich. Zwar habe sich die Lage mit Blick auf Mitgliederzahlen und Finanzen im Vergleich zu einer ersten Befragung vor einem Jahr etwas stabilisiert, teilte die Universität am 8. Dezember in Eichstätt mit. Aber jeder fünfte Chor probe nach wie vor nicht. Im Nachwuchsbereich sei zudem häufig ein kompletter Neuaufbau von Ensembles nötig, die coronabedingt keine Kinder und Jugendliche hätten werben können.
Sorgenkind Kinder- und Jugendchöre
Rückläufige Mitgliederzahlen, Finanz- und Nachwuchsprobleme waren die zentralen Befunde der ersten Erhebungswelle für die ChoCo-Studie (Chöre in Coronazeiten) im März 2021, so die Mitteilung weiter. Vor allem der Nachwuchsbereich habe den Forscher*innen damals Sorgen gemacht. Denn dieser unterliege einer größeren Fluktuation als Chöre mit Erwachsenen.
Daran habe sich nichts geändert, auch im zweiten Pandemiejahr ist die Situation von Kinder- und Jugendchören schlechter als die der Gesamtheit aller befragten Chöre. Daher fordert ein Großteil der Befragten, das Singen in der Schule zu fördern.
Folge des Chorsterbens? Deutlich geringere Beteiligung an Befragung
Die Ergebnisse der Studie stehen laut der Forscher*innen unter einem Vorbehalt, da sich eventuell aufgelöste Chöre nicht mehr an der Befragung beteiligen konnten. Die Zahl der Rückmeldungen sei von gut 4.600 im Jahr 2021 auf rund 1.000 beim zweiten Durchlauf gesunken.