Die Geschichte der Kosaken
Kosaken – das sind zu Sowjetzeiten vor allem große männlich Showtruppen, die ausgelassen tanzen und singen: über Liebe, Heimat und Heldentaten aus alter Zeit.
Das Gebiet südlich von Russland und Polen, rund um den Fluss Dnjepr, ist die ursprüngliche Heimat der Kosaken. Der Kosak, wortwörtlich der „freie Krieger“, ist ursprünglich wohl ein entflohener Leibeigener.
Die ersten freien Kosaken errichten befestigte Lager, so genannte „Sic“, in den Uferwäldern und auf den Inseln des Dnjepr. Das ist die wichtigste Handelsstraße der Zeit, die Russland im hohen Norden mit Byzanz im äußersten Süden verbindet. Die Kosaken beherrschen mit ihren Booten wie kein anderer die gefährlichen Stromschnellen des Flusses.
Der Kosak – ein Symbol des Widerstandes
Die Kosken schaffen im 17. Jahrhindert ein erstes ukrainisches Staatsgebilde, deshalb werden die Dnjepr-Kosaken in der Ukraine heute auch wieder verehrt. Sie sind ein Symbol der Freiheit, des Widerstandes und Heldenmutes. Wenn ein Junge weint, sagen ukrainische Väter: Tish Kosak – Sei ein Kosake!
Als Katharina die Große die Festungen, der Kosaken auf dem Dnejpr zerstören lässt, ist ihre Hochzeit vorbei. Die Taten der Kosaken aber werden über lange Zeit hinweg weiter besungen, von Barden, die die epischen Lieder auf der Bandura begleiten. Das Nationalinstrument der Ukraine ähnelt der Zither, hat aber einen lautenartigen Hals für die langen Bass-Saiten.
Impressionen von den Kosakenliedern der Dnipropetrowsk-Region
Orale Tradition
Die Kosakenlieder werden seit jeher nur mündlich weitergegeben. Von der Großmutter zur Mutter und zum Enkelkind. So wie die Kids das Mitsingen von Popsongs nur übers Hören lernen, ist es auch mit den alten ukrainischen Volks-liedern und Gesangstechniken. Sie müssen wieder und wieder gehört und mitgesungen werden.
2016 werden die Kosakenlieder von Dnipropetrowsk in die Unesco-Liste des immateriellen Weltkulturerbes aufgenommen, als vom Aussterben bedrohte Tradition.