Der Bratschist und Komponist Volker David Kirchner ist tot. Nach Angaben des Mainzer Schott-Verlages verstarb er am Dienstag, 4. Februar, nach "kurzer, schwerer Krankheit" in Wiesbaden. Kirchner hinterlässt außer 13 Bühnenwerken einen umfangreichen Werkkatalog mit zwei Symphonien, vielen weiteren Orchesterwerken, Kammer- und Vokalmusik. Neben vielen Preisen und Ehrungen wurde er 2007 für sein Werk mit der Peter-Cornelius-Plakette des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet.
"Ich habe mich immer gefragt - Avantgarde heißt Vorhut - wann kommt das Eigentliche? Ich möchte mich nicht ein Leben lang damit zufrieden geben, immer nur die Vorhut von etwas zu sein. Also die Vorhut von was? Wann kommt das Eigentliche? Und das Eigentliche ist, was mich interessiert hat."
Kirchner wurde 1942 in Mainz geboren und studierte zunächst Geige am Peter-Cornelius-Konservatorium in Mainz. Anfang der 1960er-Jahre studierte er an der Kölner Hochschule für Musik, wo auch Bernd Alois Zimmermann zu seinen prägenden Lehrern gehörte. Nach seinen ersten Anstellungen als Orchestermusiker widmete er sich bald ausschließlich dem Komponieren und arbeitete ab 1972 als Komponist für Bühnenmusik am Hessischen Staatstheater in Wiesbaden. Seit 1988 war Kirchner freischaffender Komponist, dessen Werke weltweit aufgeführt wurden.