Jazz

"Come what may" vom Saxophonisten Joshua Redman

Stand
KÜNSTLER/IN
Joshua Redman
Aaron Goldberg
Reuben Rogers
Gregory Hutchinson

Von Johannes Kaiser

Auch nach über 20jähriger Zusammenarbeit mit seinem Quartett ist die Improvisation für den US-amerikanischen Jazz-Saxophonisten Joshua Redman unverzichtbar. Das deutet auch der Titel "Come what may" seines neuen Albums an. Dennoch strahlen die Stücke seiner neuen CD eine klassische Vollkommenheit aus und wirken wie aus einem Guss. Redman beweist mit seinem neuen Album einmal mehr, in welcher Liga er spielt.

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How we do

Mit dem Titel „How we do“ – wie wir das machen spielt der amerikanische Saxophonist Joshua Redman auf die Arbeit mit seinem Quartett an, mit dem er seit über 20 Jahren auf Tour geht. Nachdem die Band in den letzten fünf Jahren viele Auftritte gehabt, wurde es Zeit, eine neue CD zu produzieren. Ein riskantes Unterfangen fand Redman zunächst, denn die Stücke sind allesamt bereits Jahre alt.

„Manchmal stellt man fest, dass ein Song, wenn man ihn oft spielt, zu zerbröseln beginnt. Man kann den richtigen Zeitpunkt verpassen und genau das habe ich mich diesmal gefragt“, sagt Joshua Redman und fügt hinzu: „Das Großartige an dieser Band ist, dass jeder weiß, wie man die Musik interessant und kreativ gestaltet und die Grundstimmung beibehält. So waren letztlich die besten Songs auf dem Album die, die wir häufig gespielt haben.“

Improvisation ist die Seele des Jazz

Die Stücke der CD „Come what may“ strahlen eine Vollkommenheit aus und wirken wie aus einem Guss, obwohl sie alle auch Improvisationen enthalten. Für Redman unverzichtbar: „Improvisation ist das Brot und die Butter, das Herz und die Seele des Jazz, für mich überhaupt das Wichtigste. Wir öffnen die Songs und warten ab, wohin uns der Spaß und der Thrill, neue improvisierte Melodien zu schaffen, führt. Um nichts anderes geht es.”

Geben und Nehmen

Improvisation entsteht nicht im luftleeren Raum. Sie braucht gegenseitiges Verständnis und einen Bandleader, der seinen Mitspielern die nötige Freiheit lässt, eigenen Ideen zu entwickeln. Dabei kann es gut sein, dass aus einer schlechten Idee von Joshua Redman ein guter Song wird.

„Ich bin von ihnen abhängig. Ich verlasse mich darauf, dass sie herausfinden, wie sich die Musik gut anfühlt und gut klingt. Ich kann einen Song mitbringen, von dem ich vermute, dass er miserabel ist und sie finden dann einen Weg, aus ihm doch noch einen guten Song zu machen. Was auch immer ich mitbringe, sie machen das Beste daraus", lobt Joshua Redman sein Quartett.

CD-Tipp vom 5.4.2019 aus der Sendung "SWR2 Journal am Mittag"

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Joshua Redman
Aaron Goldberg
Reuben Rogers
Gregory Hutchinson