Am 17. März beginnt das Musikfestival Heidelberger Frühling und bietet bis zum 15. April ein vielfältiges Konzertprogramm im Rhein-Neckar-Raum. Dieses Jahr gibt es außerdem eine Neuheit: Pianist Igor Levit tritt als Co-Künstlerischer Leiter an die Seite des langjährigen Intendanten Thorsten Schmidt. „Zusammen“ lautet das passende Festival-Motto. In SWR2 sprechen Levit und Schmidt über ihre gemeinsame Vision und einige Highlights der diesjährigen Festival-Ausgabe.
Umbruch beim Heidelberger Frühling
Thorsten Schmidt ist Intendant und Gründer des Heidelberger Frühlings, ein Festival, das 1997 Premiere feierte. 2021 wurde 25-jähriges Bestehen zelebriert, zwei Jahre später gibt es an der Spitze eine neue Personalie: Schmidt teilt sich seit 2023 die künstlerische Leitung mit dem Pianisten Igor Levit.
Es sei ein Prinzip des Heidelberger Frühlings, sich immer wieder neu zu erfinden und zu verändern, so Schmidt. Um am Puls der Zeit zu bleiben, müssen auch neuere Perspektiven ins Festival genommen werden, dafür sei nun Igor Levit mit im Team.
Jahrelanges Miteinander
Schmidt und Levit sind sich einander nicht unbekannt, Igor Levit ist seit Jahren bereits regelmäßig beim Heidelberger Frühling als Künstler oder Mentor involviert gewesen. Seit 13 Jahren sind Schmidt und Levit eng miteinander verbunden, Gesprächsinhalt sei oft der Heidelberger Frühling, man spreche über Programme und welche Richtung das Festival einschlagen könnte, so Levit.
Beide diskutieren sehr lebhaft, erzählen sie, da passe auch das diesjährige Motto des Festivals: „Zusammen“. Konflikte berge die Diskussion nie, da lange und ausführlich diskutiert werde. Entscheidungen beim Heidelberger Frühling werden nur mit Konsens getroffen.
„Hier sein“ als Höhepunkt
Neu in diesem Jahr ist der Themenschwerpunkt „Carte Blanche“. Bei vier Konzerten gibt es kein Programm, Zuhörerinnen und Zuhörer sind der Kreativität der Künstlerinnen und Künstler ausgeliefert.
Auch Igor Levit gibt ein solches Carte Blanche-Konzert, auf die Nachfrage, ob dies sein Höhepunkt sei, antwortet Igor Levit: „Das Festival und der Frühling, da ist mein Höhepunkt“.
Stadtteil-Konzerte
Die Stadtteil-Konzerte entsprächen der Grundidee des Festivals, nämlich klassische Musik möglichst niederschwellig anzubieten, meint Thorsten Schmidt. Diese Konzerte sind eine Weiterentwicklung der kostenlosen Konzerte in der Stadthalle, welche zurzeit saniert wird.
Eine weitere Fortsetzung ist das „Festivalcampus-Ensemble“. Früher dienten die Festival Akademien zur Förderung von Nachwuchstalenten, nun gibt es ein eigenes Ensemble, bestehend aus 22 jungen Solistinnen und Solisten, zu hören in insgesamt 18 Konzerten.
Musik vom Heidelberger Frühling der vorherigen Jahre
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Musikstück der Woche Haydn, Joseph: Sinfonie „Le Matin“, Leitung von Jamie Phillips
Man muss nicht im Grand Canyon auf der Lauer liegen oder an einem exotischen Strand, um spektakuläre Sonnenaufgänge zu erleben. Es reicht oft schon, früh morgens vor die eigene Haustür zu treten – oder aber zu lauschen, denn die Sonne kann auch musikalisch aufgehen!
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Johannes Brahms: Sonate für Violine und Klavier Nr. 3 d-Moll, op. 108
Johannes Brahms: Sonate für Violine und Klavier Nr. 3 d-Moll, op. 108
Satzbezeichnungen: Allegro, Adagio, Un poco presto e con sentimento, Presto agitato
Itamar Zorman (Violine), Julien Quentin (Klavier)
Konzert am 14.04.2013 in der Alten Aula, Universität Heidelberg
Festival "Heidelberger Frühling" 2013 -
Felix Mendelssohn Bartholdy: Sinfonie für Streicher Nr. 12 g-Moll
Irish Chamber Orchestra, Dir.: Jörg Widmann. Mitschnitt eines Konzerts beim Internationalen Festival Heidelberger Frühling vom 20.4.2016 im Kongresshaus Heidelberg. SWR2 Musikstück der Woche vom 17.3.2018
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Antonín Dvorák: Cellokonzert h-Moll op. 104
Daniel Müller-Schott, Violoncello. SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg. Leitung: Tito Munoz. Konzert beim Heidelberger Frühling am 02.04.2016 in der Stadthalle Heidelberg.
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Robert Schumann: Liederkreis op. 24, bearbeitet für Tenor und Streichquartett
Liederkreis nach Gedichten von Heinrich Heine. Bearbeitet für Tenor und Streichquartett von Julian Prégardien. Julian Prégardien (Tenor und in Nr. 5: Klavier), Gémeaux Quartett.
Konzert vom Heidelberger Frühling am 15. April 2011 im Karlstorbahnhof Heidelberg. -
Johann Sebastian Bach: Suite für Violoncello solo Nr. 6 D-Dur BWV 1012
Johann Sebastian Bach: Suite für Violoncello solo Nr. 6 D-Dur BWV 1012
Sätze: Allemande, Courante, Sarabande, Gavotte I, Gavotte II, Gigue
Interpret: Charles-Antoine Duflot (Violoncello)
Konzert vom 23.03.2014 vom Festival "Heidelberger Frühling" in der Alten Aula Heidelberg -
Leos Janacek: Quartett für 2 Violinen, Viola und Violoncello Nr. 1 "Kreutzersonate"
Leoš Janácek: Quartett für 2 Violinen, Viola und Violoncello Nr. 1 "Kreutzersonate" | Adagio - con moto, Con moto, Con moto - Vivace – Andante, Con moto – (Adagio) – Più mosso | Elias String Quartet | Mitschnitt beim Festival Heidelberger Frühling vom 18.04.2012 in der Alten Aula der Universität Heidelberg
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Francis Poulenc: Sonate für Violoncello und Klavier FP 143
Francis Poulelnc: Sonate für Violoncello und Klavier FP 143
Sätze: Allegro. Tempo di Marcia, Cavatine. Très calme, Ballabile. Très animé et gai, Finale. Largo, très librement – Presto subito
Werke für Violoncello und Klavier. Konzert vom 23.03.2014 in der Alten Aula Heidelberg
Konzert im Rahmen des Festivals "Heidelberger Frühling"
Interpreten: Charles-Antoine Duflot und Martin Klett -
Musikstück der Woche Weber, Carl Maria von: Sinfonie Nr. 2 C-Dur, gespielt vom Irish Chamber Orchestra
Carl Maria von Weber ist weit mehr als „nur“ der Komponist seiner romantischen Oper „Der Freischütz“. Er schrieb auch wunderschöne Sinfonien, Klavierwerke und Kammermusik. Seine zweite Sinfonie ist unser SWR2 Musikstück der Woche.