Braune Musik

Hitler versuchte sich auch als Opernkomponist

STAND

Im österreichischen St. Pölten ist derzeit eine Ausstellung zu sehen, die sich Hitlers Leben bis zu seinem 25. Lebensjahr widmet. Ein Exponat ist ein Notenblatt mit einer von Hitler entworfenen Oper.

Wagner, übermalt mit Hitlerbart und -frisur (Foto: picture-alliance / Reportdienste, akg-images)
Fasziniert von Richard Wagner wollte der junge Hitler ebenfalls germanische Opern schreiben.

Wollte Adolf Hitler Opernkomponist werden? Ein Exponat in der St. Pöltener Ausstellung "Der junge Hitler. Prägende Jahre eines Diktators" liefert dafür einen Hinweis. Zu sehen ist darin ein bisher noch nie gezeigtes Notenblatt einer Oper, die Hitler gemeinsam mit seinem Jugendfreund August Kubizek entwarf. Die Notenskizzen der beiden Wagner-Verehrer widmen sich dem von Richard Wagner abgebrochenen Opernprojekt "Wieland der Schmid". Da Hitler selbst keine Noten schreiben konnte, mussten Hitlers musikalische Vorstellungen von Kubizek festgehalten werden.

„Es verkörpert wie kein anderes Objekt die bereits in Jugendjahren ausgeprägte Selbstüberschätzung.“

Die Klavierskizze auf gelblichem Notenpapier zu "Wieland der Schmied" wurde 1908 vom künftigen Diktator und Massenmörder im Wagner-Stil entworfen. Kurz zuvor hatte er vier Monate Klavierunterricht. Nach Angaben der Ausstellungsmacher gibt es keinen Hinweis auf eine Fortführung der Arbeit.

Skizze aus dem Nachlass eines Jugendfreundes

Das Notenblatt in der Niederösterreichischen Ausstellung stammt aus dem Nachlass von August Kubizek, den Hitler in der Oper kennenlernte. Kubizek war später als Kapellmeister tätig und gilt als wichtiger Zeitzeuge für Hitlers Jugendjahre.

Hörspiel-Serie Akte 88 – Die dritte Staffel

Hitler hat überlebt. Nach 1945. Irgendwo auf der Erde. Oder darunter. Oder im Weltall. Viele Menschen glauben das. „Akte 88“ beschäftigt sich mit den Verschwörungstheorien. Und ihren Theoretikern. In einer realsatirischen Serie.

Buch-Tipp Hitler, Macht und Oper: Ein Buch beleuchtet die Musikszene im Dritten Reich

Die Beziehungen von Musiktheater und seiner gesellschaftlichen Rolle im Dritten Reich sind schon öfters untersucht worden. Im Anschluss an eine internationale Tagung des Thurnauer Forschungsinstituts für Musiktheater liegt jetzt eine weitere Buchveröffentlichung vor: „Hitler. Macht. Oper. Propaganda und Musiktheater in Nürnberg 1920-1950“. Dieter David Scholz hat das Buch für uns gelesen.

SWR2 Treffpunkt Klassik SWR2

Publikation zur Rezeption von Richard Wagner Mangelnde Differenziertheit

Kiesewetter ignoriert den für die Wagner-Rezeption so typischen Prozess der Verfälschung durch selektive Wahrnehmung und Vereinnahmung.

STAND
AUTOR/IN
SWR