Schrill, bunt und laut ging es in der Musikschule Offenburg zu. Der Grund war ein Festival mit dem Titel „We Love Rhythm“ („Wir lieben den Rhythmus“). Es gab Workshops, aber auch Konzerte und Begegnungen mit besonderen Gästen. Denn mit dabei war auch eine Gruppe von 27 Kindern und Jugendlichen aus Zimbabwe, die gerade auf Europa-Tournee sind.
Mehr als 50 Menschen spielen im „Drum Circle“
Alle sitzen in einem großen Kreis: Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene, ältere Erwachsene und Senioren. Zusammen sind es über 50 Menschen aus Deutschland und Zimbabwe. Alle sind konzentriert, auf sich und auf ihre Instrumente. „Drum Circle“, Schlagzeugkreis, nennt sich dieser Workshop im Orchestersaal der Musikschule Offenburg.
Sehr interessant finde sie es, mit so vielen Menschen zusammen zu trommeln und zu erleben, wie der Rhythmus dann doch so gut passt, sagt eine Teilnehmerin. „Das geht so richtig tief rein.“
Die gute Laune reicht bestimmt für die ganze Woche
Taktgeber an diesem Abend ist Dietmar Göppert. Der pensionierte Lehrer steht in der Mitte des Sitzkreises und macht die Vorgaben. Über eine Stunde lang wird an dem Abend pausenlos getrommelt.
Irgendwann bricht Dietmar Göppert dann ab und es wird zusammengepackt. Irgendwie wirken alle zufrieden. Eine Teilnehmerin sagt, wie schön sie es finde, mal zusammen ganz spontan Musik zu machen. Das habe sie so noch nie gemacht.
Ein anderer Teilnehmer schwärmt, die gute Laune, die er aus diesem Workshop ziehe, reiche ihm bestimmt für die ganze Woche. Jeder mache in seinem Rhythmus mit und zum Schluss passe es doch irgendwie, auch wenn' nicht alle Schlagwerk-Profis sind.

Die Idee zum Festivals kam durch den Kauf von Marimbas aus Zimbabwe
Ein paar Räume nebenan findet ein anderer Workshop statt. Hier spielen Jugendliche auf Marimbas. Das sind Instrumente aus Zimbabwe, die die Musikschule Offenburg vor ein paar Jahren gekauft hat. Und durch den Kauf der Marimbas hatte sich auch der Kontakt in das Land im Süden Afrikas entwickelt.
Schlagzeuglehrer Daniel Schay von der Musikschule Offenburg erzählt, dass das Festival durch die Begegnung mit Nicholas Manomano entstanden ist, bei dem die Schule die Marimbas kaufte.
Eine kleine Gruppe seiner Musikschule habe in Zimbabwe bei einem Wettbewerb mitgemacht und einen Preis gewonnen. „Und dann kam seine Nachfrage, ob sie nicht hier in Offenburg bei ihrer Europa-Tournee einfach halt machen können und mit uns zusammen spielen“, erinnert sich Schay.
„Das Feeling ist echt fantastisch.“
Stolz und zufrieden ist Daniel Schay, dass es geklappt hat mit dem Besuch der Gruppe aus Zimbabwe und mit dem Festival insgesamt: „Musik ist dazu da, eine wunderbare Brücke zu schlagen zwischen den Menschen innerhalb einer Kultur, aber auch kulturübergreifend. Wir lieben die Musik, wir haben Begeisterung.“
Glücklich wirken sie alle diese Tage in der Musikschule Offenburg. Junge Menschen, ältere Menschen, Menschen aus anderen Ländern. Die Musik verbindet eben. Das findet auch Johanna Scharf, Gesangslehrerin an der Musikschule: „Das Feeling ist echt fantastisch. Das ist total interessant und bereichernd, die andere Kultur so nah kennenzulernen, die Musik zu hören, sich auszutauschen.“
Johanna Scharf freut sich sehr darüber, Menschen mit einem völlig anderen Background kennenzulernen. Das Gefühl, den Gästen aus Zimbabwe bei der Marimba-Musik zuzuhören sei unglaublich. „Es ist ja deren Musik und deren Tradition und das mitzuerleben, ist echt unglaublich.“
Livemusik und -Talk Wie divers ist unser Kulturleben? Mit Mithu Sanyal und Yared Dibaba
Lieber auf zwei Stühlen sitzen als dazwischen - und das Kuddelmuddel der kulturellen Vielfalt als Schatz und gesellschaftliche Chance sehen. Die Schriftstellerin Mithu Sanyal und der Schauspieler und Entertainer Yared Dibaba sprechen mit Moderatorin Katharina Eickhoff locker, unverkrampft und mit Humor über so schwere Themen wie Diversität und Rassismus – ohne die Probleme dabei wegzulachen. Die passende Musik spielt Marimba-Virtuosin Katarzyna Myćka.