
Die Unterrichtsverordnungen für das kommende Schuljahr schreiben aus Sicht des Bundesverbandes Musikunterricht (BMU) den Ausnahmezustand für die musikalische Bildung an Schulen fort. Es bestehe die Gefahr, dass sich der schulische Ausnahmezustand in eine neue Normalität wandelt, wie der Verband am Montag, 13. Juli, mitteilte. Mit Verordnungen ohne Bezug zum Infektionsgeschehen werde Musik "zum Bauernopfer, damit die Unterversorgung an den Schulen ausgeglichen werden kann", so der Fachverband, der mehr als 5.000 Mitglieder vertritt.
"Tendenzen, einen essenziellen Bereich der menschlichen Ausdrucksfähigkeiten wegzurationalisieren, und Schule zur Dienstleistungsorganisation einer ökonomisch ausgerichteten Gesellschaft zu machen, waren schon lange vor der Corona-Pandemie erkennbar. Dabei sollte es eine zentrale Aufgabe der Schule sein, trotz krisenbedingter Einschränkungen ein Mindestmaß der Schulkultur aufrecht zu erhalten: Nur die Kultur macht den Mensch zum Menschen!“
Ensemblearbeit soll wieder möglich werden
Der Verband ist vor allen besorgt über Verordnungen, die den Verzicht auf Arbeitsgemeinschaften wie Schulorchester und -chöre beinhalten, aber auch über Empfehlungen, die ästhetischen Schulfächer zugunsten der Kernfächer zurückzustellen. Er fordert daher eindringlich, statt Verbote auszusprechen, gemeinsam nach Lösungen zu suchen, um auch weiterhin die musikalische Ensemblearbeit an den Schulen unter Corona-Bedingungen zu ermöglichen.