Digitalausgabe mit Festival-Charakter
Das ECLAT-Publikum sollte auch in der ausschließlich digitalen Ausgabe nicht nur passiv vor den Endgeräten zuschauen. Es konnte auch mit Anderen interagieren. Die Festivalleiterin Christine Fischer wollte den Festival-Charakter so gut wie möglich beibehalten. Ihr Ziel: „das lokale Publikum mit weltweiten Teilnehmern zu verbinden, mit Möglichkeiten für das Publikum, sich interaktiv einzubringen, quasi mitzuspielen."
So gab es im Beiprogramm Hintergrundinformationen, Interviews, Chatrooms, Meeting the Artists, Games und andere Formate. Die Konzerte wurden live aus dem Stuttgarter Theaterhaus gestreamt.
Thematischer Schwerpunkt: Die Lage in Belarus und im Libanon
Dieses Jahr war ECLAT von zwei großen thematischen Schwerpunkten geprägt: den Ereignissen in Belarus und im Libanon und davon, wie die Kunstszenen die politischen und gesellschaftlichen Vorkommnisse in den beiden Ländern verarbeiten.
Die gesellschaftspolitischen Ereignisse in Belarus fanden zum einen in dem Projekt ECHOES – VOICES FROM BELARUS ihren Niederschlag. Zum anderen wurde Maria Kalesnikava während des ECLAT Festivals mit dem Menschenrechtspreis der Gerhart und Renate Baum Stiftung ausgezeichnet. Sie hat ECLAT in den letzten Jahren als Social Media Expertin begleitet und ist als Führungsfigur der belarussischen Demokratiebewegung seit dem 7. September 2020 inhaftiert.
Menschenrechtspreis für Maria Kalesnikava
„Als Verbeugung vor dem Mut und der Kompromisslosigkeit einer Kämpferin“ wird Maria Kalesnikava am 7. Februar 2021 beim Stuttgarter Festival für Neue Musik „Eclat“ mit dem Menschenrechtspreis der Gerhart und Renate Baum Stiftung ausgezeichnet. Kalesnikava habe in Belarus eine ähnliche Bedeutung wie Alexej Nawalny in Russland, so der FDP-Politiker und Preisstifter Gerhart Baum in SWR2.