Gespräch

Der Regisseur und Intendant Barrie Kosky gibt Einblicke in seinen Theaterkosmos

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INTERVIEW
Bernd Künzig

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Ein "schwules jüdisches Känguru" nannte sich der Regisseur und Intendant der Komischen Oper Barrie Kosky selbst einmal. Seit 2012 leitet der in Melbourne geborene Kosky äußerst erfolgreich das Berliner Haus. Auch international ist der bildstarke, oft den Sängerkörper in den Mittelpunkt stellende Regisseur gefragt.

Mit Wagner hat er sich in Bayreuth kritisch wie spielfreudig auseinandergesetzt, seine "Salome" an der Oper Frankfurt war in ihrer radikalen Reduktion ein Sensationserfolg. Seine besondere Liebe gehört dem Verdrängten: nämlich all den versunkenen Berliner Operetten jüdischer Komponisten.

Die eindrucksvollen Inszenierungen von Barrie Kosky

„Die Zauberflöte” an der Staatsoper Stuttgart (Foto: Pressestelle, Staatsoper Stuttgart / Martin Sigmund)
Als der gebürtige Australier im Jahr 2012 die Stelle als Intendant der Komischen Oper Berlin antratt, war das Haus von der Schließung bedroht. Seine Inszenierung von Mozarts „Zauberflöte“ aus dem selben Jahr holte die Komische Oper ins internationale Rampenlicht und nachhaltig aus der misslichen Lage raus. Bild in Detailansicht öffnen
„Die Zauberflöte” an der Staatsoper Stuttgart (Foto: Pressestelle, Staatsoper Stuttgart / Martin Sigmund)
Tamino im Magen des Drachens, Papageno auf fliegenden Elefanten reitend, die Königin der Nacht als riesige Spinne, tanzende Sternbilder und fliegende Schmetterlingsknaben flimmern über die Leinwand auf der Bühne der legendären „Zauberflöte“. Bild in Detailansicht öffnen
„Die Zauberflöte” an der Staatsoper Stuttgart (Foto: Pressestelle, Staatsoper Stuttgart / Martin Sigmund)
Die Mixtur aus 20er-Jahre-Ästhetik, Kino, Revue und Cartoon ist eine Herausforderung für alle Beteiligten. Musik und Animation müssen synchron sein, die Sänger*innen stehen auf kleinen Podien und können sich kaum bewegen. Der Aufwand hat sich allerdings gelohnt. Bild in Detailansicht öffnen
„Die Zauberflöte” an der Staatsoper Stuttgart (Foto: Pressestelle, Staatsoper Stuttgart / Martin Sigmund)
Inzwischen haben über 600.000 Menschen in 23 Ländern auf vier Kontinenten die Inszenierung der britischen Theatertruppe „1927“ und Barrie Koskys gesehen. Bild in Detailansicht öffnen
Regie: Barrie Kosky (Foto: IMAGO, IMAGO / Martin Müller)
Zu Koskys besonderen Verdiensten gehört unter anderem die Wiederbelebung der Berliner Operette. Hier sind Alma Sade (als Wanda) und Ivan Tursic (als Fritz) in „Die Großherzogin von Gerolstein“ (2020) zu sehen. Bild in Detailansicht öffnen
Regie: Barrie Kosky (Foto: IMAGO, IMAGO / Martin Müller)
„La Boheme“ in der Komischen Oper Berlin (2019). Alles dreht sich um die Inszenierung und die Anfänge der Fotografie in Paris - die Daguerreotypie. Bild in Detailansicht öffnen
Regie: Barrie Kosky (Foto: IMAGO, IMAGO / ZUMA Wire)
Die Kammeroper „The Navigator“ von Liza Lim und Patricia Sykes beim Internationalen Theaterfestival Chekhov im Jahr 2009. Bild in Detailansicht öffnen
Mussorgskis „Boris Godunow“ am Opernhaus Zürich (Foto: Pressestelle, Oper Zürich / Monika Rittershaus)
Bei Mussorgskis „Boris Godnuow“ an der Oper Zürich (2020) erzählt Kosky die Perspektive eines jungen Archivangestellten. Bild in Detailansicht öffnen
Mussorgskis „Boris Godunow“ am Opernhaus Zürich (Foto: Pressestelle, Oper Zürich / Monika Rittershaus)
Rufus Didwiszus hat im ersten Teil ein gigantisches Labyrinth mit verschiebbaren Regalen und Ablagen für Bücher und Akten gebaut. Hier beginnt die Historie um den Aufstieg und Fall des Zaren Boris Godunow zu sprechen. Bild in Detailansicht öffnen
Regie: Barrie Kosky (Foto: IMAGO, IMAGO / Martin Müller)
Barrie Kosky wagt sich auch an aktuelle Themen, wie bei der Produktion von „Candide“ aus dem Jahr 2018. Bild in Detailansicht öffnen
Regie: Barrie Kosky (Foto: IMAGO, IMAGO / Martin Müller)
Die Operette basiert auf der Gesellschaftssatire „Candide“ aus dem Jahr 1759. Leonard Bernstein komponierte 1956 daraus die gleichnamige Operette. Bild in Detailansicht öffnen
Regie: Barrie Kosky (Foto: IMAGO, IMAGO / Martin Müller)
Die Kostüme bei „Candide“ reichten von Rettungsvesten, Lederhosen, Federboas zu rosa Schafspelzen mit Pumps. Klaus Bruns designte sie. Bild in Detailansicht öffnen
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Bernd Künzig