Drei Filme eine Geschichte: Der Chor bringt Jugendliche auf den rechten Weg
Pierre, Stet und Paula – das sind jugendliche Charaktere in den Chor-Filmen „Die Kinder des Monsieur Mathieu“, „Der Chor – Stimmen des Herzens“ und „Verstehen Sie die Béliers“. Es sind drei junge Menschen, die mehr oder weniger zufällig in einem Chor landen und im Laufe der Proben immer mehr aus sich herauskommen.
Bei ihren ersten Gesangsdarbietungen beeindrucken sie mit ihrem Talent, doch dann beginnt die harte Arbeit – Bauchatmung, richtige Körperhaltung, Artikulation. Die Chorleiter zeigen ihnen die richtige Technik und schon bald werden die drei sich ihrer Fähigkeiten bewusst.
Filmtrailer: „Der Chor – Stimmen des Herzens“
Die Höhen und Tiefen im Chorleben
Pierre und Paula haben durch ihren Einzelunterricht eine Sonderstellung im Chor. Stet hingegen wird von seinen Chorkollegen zunächst gehänselt und findet erst allmählich Anschluss. Das kann auch im echten Chorleben passieren, so der Musikwissenschaft-Professor Gunter Kreutz.
„Es ist nicht alles Friede – Freude – Eierkuchen im Chor, aber trotz all dieser sozialen Kommunikationsprobleme ist unterm Strich die Bilanz überwältigend positiv“, so Gunter Kreutz. Pierre, Stet und Paula finden in ihrer Chorgemeinschaft Halt. Und auch ihre Chorleiter setzen sich für sie ein.
Filmtrailer: „Die Kinder des Monsieur Mathieu“
Die echten Vorteile des gemeinsamen Singens: dass es vor allem die Emotionen reguliert und den Kindern zu mehr Lebensqualität und mehr Teilhabe verhilft.“
Eine Stütze im Leben
Diese Emotionsregulation sieht man vor allem bei Stet: Er hat weniger Wutausbrüche, prügelt sich nicht mehr und wird offener und zuvorkommender. Doch sind die Darstellungen der Filme wirklich realistisch? Kann Chorgesang aus schweren Krisen heraushelfen?
„Ein Chor ist kein Allheilmittel, aber es kann eine große Stütze sein“, so Gunter Kreutz. „Es gibt viele Chöre, da sind viele ältere Menschen drin, da bleibt es nicht aus, dass eben Lebenspartner versterben, oder dass schwere Erkrankungen auftreten. Und all diese Menschen finden in den Chören eine erweiterte Familienstruktur.“