Barockmusik - das klingt erstmal nach viel Puder, nach Perücken und Absatzschuhen, nach überladenem Ornament, nach Künstlichkeit und adeliger Verblendung. Dass es abseits des Prunks aber noch viel zu entdecken gibt, wollen wir in dieser Musikstundenwoche zur Wiener Barockmusik beweisen.
Musikliste
Emilia Giuliani:
Präludium op. 46 Nr. 1
Siegfried Schwab (Gitarre)
Philippe de Monte:
Laudate Dominum - Motette für zwei vierstimmige Chöre
Pro Cantione Antiqua
Leitung: Bruno Turner
Philippe de Monte:
Canzon a 4
Symposium Musicum
Leitung: Miloslav Klement
Johannes de Cleve:
Es wel uns Gott genedig sein
Singer Pur
Alessandro Orologio:
Intrada VIII
Dia Pason
Leitung: Gian Paolo Fagotto
Ruggiero Giovannelli:
Mi parto, ahi sorte ria - Canzonetta
Il Terzo Suono
Ferdinand Tobias Richter:
Suite für Orgel in d
Elisabeth Ullmann (Orgel)
Johann Jakob Froberger:
Capriccio in F (aus dem Partiturbuch Ludwig) - für 4 Viole da gamba
Hamburger Ratsmusik
Viola da gamba und Leitung: Simone Eckert
Johann Jakob Froberger:
Partita VI in G "auff die Mayerin" FbWV 606
Wolfgang Glüxam (Cembalo)
Johann Jakob Froberger:
Suite Nr.5 in D-Dur für Cembalo
Kenneth Gilbert (Cembalo)
Johann Jakob Froberger:
Suite für Cembalo Nr.12 in C-Dur
Christophe Rousset (Cembalo)
Paul Peuerl:
Vier Tänze - Suite aus "Newe Padouan"
Bavaria Blechbläsersolisten München
Leitung: Gerd Zapf
Paul Peuerl:
Stücke für Barockvioline, Viola da gamba, Flöte und Cembalo
Affetti Musicali
SWR2 Musikstunde Barockes Wien (1-5)
In Wien beginnt die Barockkunst später als anderswo, erst um 1650, mit der Machtübernahme des 14-jährigen Leopold I. Obwohl er vor allem die italienische Oper fördert, ernennt er mit Johann Heinrich Schmelzer den ersten Nicht-Italiener zum kaiserlichen Hofkapellmeister. Die musikalische Opulenz erreicht ihren Höhepunkt mit Antonio Cestis Prunkoper Il Pomo d'oro. Bald reicht die Wiener Barockmusik über den Habsburger Hof hinaus. Elemente aus den Kronländern finden sich darin ebenso wie traditionelle Alpenmusik. Der Weltblick erweitert sich, die Aufklärung beginnt zu keimen. Barockmusik ist somit Leben. Wenn auch mit Goldschimmer versehen. (SWR 2021)