„Ich habe versucht, den Film in Gegensätzen aufzubauen. Der jüdische Wagnerianer in Tel Aviv und der muslimische Wagnerianer in Abu Dhabi und die Erzähler dieses Films sind das Metzger-Ehepaar Rauch und auf der anderen Seite Alex Ross, der große Wagner-Experte“, so Axel Brüggemann über die Auswahl seiner Gesprächspartner*innen.
Trailer: „Wagner, Bayreuth und der Rest der Welt“
Auch habe Brüggemann interessiert, wie die Wagner-Rezeption in anderen Ländern sei. Die erstaunliche Entdeckung: Wagner-Fans sind augenscheinlich ganz unterschiedliche Menschen. „Es gibt jüdische, christliche und muslimische Wagnerianer. Es gibt Kapitalisten und es gibt Kommunisten, die Wagner lieben. Es gab Faschisten, die Wagner lieben. Es gibt Demokraten, die Wagner lieben“, so Brüggemann
Die Herausforderung des Films war es, zu zeigen, dass Menschen mit komplett unterschiedlichen kulturellen Backgrounds trotzdem in ihrer Wagner-Leidenschaft vereint sind.
Wie es um die Unabhängigkeit steht
Axel Brüggemann pflegt seit vielen Jahren eine gute berufliche Beziehung zum Mekka aller Wagnerianer: den Bayreuther Festspielen. Während der Festspiele moderiert er beim Sender Sky eine Bayreuth-Show, und ist hinter den Kulissen dabei. Es sei immer eine Ambivalenz, wenn man als Journalist so nah dabei sei, gibt er im Gespräch zu.
Brüggemann kennt auch die Festspielleiterin Katharina Wagner seit vielen Jahren: „Ich glaube, wir vertrauen einander, und gleichzeitig akzeptiert sie auch journalistische Unabhängigkeit“. Für den Film hätten die Bayreuther Festspiele zum ersten Mal ihre Türen geöffnet. Gleichzeitig hätte es auch eine Grundbedingung gegeben: Niemand von den Bayreuther Festspielen sollte den Film vor dem Kinostart (am 28. Oktober) sehen.