Komponist Richard Strauss (1864-1949) ist künftig im Internet stärker präsent. Die Landesbibliothek in Dresden stellte ihre digitale Strauss-Kollektion mit eigenen und bei der Staatskapelle Dresden aufbewahrten Quellen zu Leben und Werk des Musikers am Montag, 27. Januar, online. Möglich wurde das durch den Umstand, dass 70 Jahre nach dem Tod von Strauss der Urheberrechtsschutz für seine Werke auslief, wie die Bibliothek am Montag mitteilte. Der freie Zugang könne die Beschäftigung mit seinem Werk weiter befördern. "In diesem Sinne werden wir die Kollektion im Laufe des Jahres ergänzen", betonte Barbara Wiermann, Leiterin der Musikabteilung.
"Strauss hat vehement für das Urheberrecht gekämpft und dabei auch viel erreicht. Wir denken aber, dass nach dieser langen Zeitspanne ein freier Zugang die künstlerische und wissenschaftliche Beschäftigung mit seinem Werk weiter befördern wird."
Nach Angaben der Sächsischen Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek (SLUB) enthält die Sammlung unter anderem bislang kaum beachtete autographe Skizzen zu den Opern "Die Ägyptische Helena" und "Die schweigsame Frau", Strauss-Briefe an den Dresdner Generalmusikdirektor Ernst von Schuch sowie Bühnenskizzen und Kostüme zur Uraufführung des "Rosenkavaliers" an der Semperoper. Dort wird noch heute aus den Originalpartituren von Opern wie "Salome" oder "Elektra" musiziert. Sie offenbaren auch, dass Strauss selbst noch Streichungen und Korrekturen vornahm. Die Kollektion enthält ferner 320 Tonaufnahmen früherer Strauss-Interpretationen.
Ein Ehrenbürger Dresdens
Richard Strauss pflegte ein enges Verhältnis zu Dresden, 1934 wurde er hier als Ehrenbürger der Stadt ausgezeichnet. Neun seiner 15 Opern - darunter Salome, Elektra und Der Rosenkavalier - wurden in der Elbestadt uraufgeführt. Bei der Staatskapelle Dresden und in der Semperoper wird er als "Hausgott" verehrt.