
Das Goethe- und Schiller-Archiv in Weimar präsentiert den Komponisten Friedrich Nietzsche (1844 - 1900) erstmals in einer eigenen Ausstellung. Vom 14. Februar bis 14. Juni werden anhand von Notenmanuskripten zu 15 Kompositionen, Briefen und weiteren Dokumenten Nietzsches künstlerische Ambitionen und seine lebenslange Leidenschaft für die Musik präsentiert. Die Ausstellung ist Teil des diesjährigen Programm-Schwerpunkts der Klassik Stiftung „Nietzsche Superstar. Ein Parcours der Moderne“ und bietet auch eine Hörstation, wie die Klassik-Stiftung mitteilte.
Pianist Nietzsche
Nietzsche spielte seit früher Jugend Klavier, improvisierte leidenschaftlich und komponierte bereits zu seiner Schulzeit. Es entstanden zunächst Klavierwerke, Sonaten und Lieder. Das Komponieren erlernte er als Autodidakt. In späteren Jahren schuf Nietzsche weitere Klavierwerke, Lieder und Entwürfe für Orchesterwerke. Zwei Jahre vor seinem geistigen Zusammenbruch erschien als letzte und einzige gedruckte Komposition der „Hymnus an das Leben“, den Nietzsche selbst als „eine Art Glaubensbekenntnis in Tönen“ beschrieb.
50 Kompositionen im Weimarer Nachlass
Von Nietzsches insgesamt 70 Kompositionen sind 50 in seinem Weimarer Nachlass überliefert. Viele liegen nur in Fragmenten vor. Im Gegensatz zu seinen philosophischen Schriften oder den Abhandlungen zu Richard Wagner sind sie jedoch kaum bekannt. Ausgewählte Kompositionen Nietzsches erklingen in einem Konzert der Klassik Stiftung am 3. April im Neuen Museum Weimar.
