Das Schumann-Haus in Leipzig soll anlässlich des 200. Geburtstages von Clara Schumann im kommenden Jahr umgebaut werden. Bislang ist die 1999 konzipierte Ausstellung hauptsächlich Robert Schumann gewidmet. Seine Ehefrau Clara Schumann führe als europäische Spitzenkünstlerin im Museum bisher eher ein Schattendasein, heißt es in einer Vorlage für den Leipziger Stadtrat zu den Umbauplänen. Das solle im Jubiläumsjahr geändert werden.
Ziel der Neugestaltung des Museums in Clara Schumanns Wohnhaus in der Inselstraße ist die Schaffung eines einzigartigen Paarmuseums. Clara Schumann und ihr Ehemann sollen hier dann gleichberechtigt im Zentrum der Betrachtung stehen. Dabei geht es um "die unterschiedlichen Arbeits- und Lebensbedingungen der beiden Ehepartner, ihre eheliche Schaffens-, Wirtschafts- und Liebesgemeinschaft im Wandel der Rollen und ihre Kinder". Mit neuen Präsentationsformen - wie einer öffentlichen Phonothek und Videothek - will das Museum dann alle Sinne ansprechen.
Clara Wieck
Clara Wieck wurde am 13. September 1819 in Leipzig geboren und verbrachte ihre ersten 25 Lebensjahre in Leipzig. Als Konzertpianistin feierte sie das Publikum in den europäischen Metropolen, wie Paris, Wien, Kopenhagen. Ihre Tourneen führten sie bis an den Zarenhof in St. Petersburg. Gegen den Widerstand ihre Vaters heiratete sie einen Tag vor ihrem 21. Geburtstag den Komponisten Robert Schumann, dessen Werke sie in ihr Repertoire aufnahm und durch ihr internationales Renommee zu größerer Bekanntheit verhalf. Auch sie selber schrieb Klavierkompositionen, Kammermusik und mehrere Vokalwerke. Im Jubiläumsjahr ist unter dem Motto "Clara19" ein umfangreiches Programm zur Würdigung Clara Schumanns geplant.