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Levit spendet Beethoven-Preisgeld für Kampf gegen Hass im Netz

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Der Pianist Igor Levit äußert sich regelmäßig auf seinem Twitteraccount zu politischen Themen und bezieht Stellung gegen Rassismus und Antisemitismus. Nun unterstützt er auch Opfer digitaler Gewalt.

Pianist Igor Levit hat sein Preisgeld des Internationalen Beethovenpreises der gemeinnützigen Organisation HateAid gespendet. Es dürfe nicht hingenommen werden, dass Menschen im Internet mit dem Tode bedroht werden, dagegen "stehe ich auf. Dagegen kämpfe ich", so Levit. Daher unterstütze er mit dem Preisgeld von 10.000 Euro HateAid. Levit wurde am vergangen Freitag, 6. Dezember, der Internationale Beethoven-Preis in Bonn verliehen.

„Wir freuen uns sehr, dass Herr Levit Betroffene von Hass und Hetze so großzügig unterstützt. Denn wir haben ein gesamtgesellschaftliches Problem: Immer mehr Menschen werden mit gezielten Hassattacken aus dem Internet herausgedrängt."

Igor levit (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Hendrik Schmidt)
"Rassismus, Antisemitismus, Menschenverachtung jeder Couleur gehören als das bezeichnet, was sie sind: eben menschenverachtend.“ (Igor Levit am 30.11. an seine 33.000 Twitterfollower)

Levit wurde der Preis von der Bonner Beethoven Academy zuerkannt, die besonders das politische und gesellschaftliche Engagement Levits hervorhob: Er äußere sich regelmäßig im Geiste des Humanismus, gegen die Ausgrenzung von Minderheiten und gegen den Klimawandel. Der 1987 geborene Pianist ist nach Meinung des Preisverleihers "unbestritten einer der gefragtesten Beethoveninterpreten unserer Zeit". Im September 2019 erschien seine Einspielung aller Klaviersonaten von Beethoven.

"Beethoven hat über seine Missa solemnis ein Motto geschrieben, das für mich zum schönsten gehört, was es von Menschenhand an Worten gibt. Er schrieb ‚Von Herzen möge es wieder zum Herzen gehen‘."

Beethovenpreis zum fünften Mal vergeben

Der Internationale Beethovenpreis für Menschenrechte, Frieden, Freiheit, Armutsbekämpfung und Inklusion wird von der Beethoven Academy getragen. Im Vorjahr ging der Preis an die Pianistin Gabriela Montero. Er wird dieses Jahr erst zum fünften Mal verliehen.

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SWR