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The Beatles: „Because"

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AUTOR/IN
Jörg Armbrüster

Der Song vom legendären Album „Abbey Road" (1969) zeichnet sich durch mehrere Neuerungen aus, u.a. durch den Einsatz eines elektrischen Cembalos und eines Moog-Synthesizers. Interpretatorisch wurde der schlichte, an buddhistische Weisheiten erinnernde Text im Satzgesang von John Lennon, Paul McCartney und George Harrison verdreifacht - was dem Chor in „Because" eine besondere Bedeutung verleiht.

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„Because“ von den Beatles: ein außergewöhnlicher Sound mit einem hochspannenden Aufbau. Er stammt vom legendären Album „Abbey Road“, das sich über 30 Millionen Mal verkauft hat.

Mondscheinsonate als Inspiration?

Angeblich soll Beethovens „Monscheinsonate“ John Lennon zu der Melodie inspiriert haben. „In einer der Aufnahme-Sessions für Abbey Road soll Yoko Ono in einer Pause die Beethoven-Sonate am Klavier gespielt haben“, sagt Popexperte Udo Dahmen in SWR2. „Die Akkordfolge hat tatsächlich eine gewisse Ähnlichkeit.“

John Lennon, Paul McCartney und George Harrison haben den Text zu dritt dreimal eingesungen, um die besondere chorale Dichte zu erzeugen, die den Song auszeichnet.

Ein Text wie ein buddhistisches Rätsel

Because the world is round / It turns me on
[…]
Because the wind is high / It blows my mind

Spannend ist der Songtext: Er offenbart in seiner Einfachheit eine überraschend tiefe Mystik. „Er erinnert an japanische Koans, also buddhistische Rätsel, die vom Schüler gelöst werden sollen“, sagt Popexperte Udo Dahmen in SWR2.

So scheint seine japanische Frau Yoko Ono in vielerlei Hinsicht einen großen Einfluss auf den Songwriter John Lennon gehabt zu haben. „Aus dem Text spricht die Weisheit des Zen-Buddhismus: ‚Weil die Welt ist, wie sie ist, macht es mich euphorisch‘.“

Der Song „Because“ offenbare textlich wie musikalisch die herausragende Originalität der Band, die ihrer Zeit weit voraus war, findet Udo Dahmen.

‘Love is old, love is new
Love is all, love is you’“

„Das war schon außergewöhnlich: den Mut zu haben, mit einem Text, der eigentlich total simpel ist, eine solche Gefühlstiefe zu transportieren.“

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Jörg Armbrüster