Der Banana Boat Song machte ihn berühmt, den Mann, der eine der wahrscheinlich rauesten und zugleich sanftesten Stimmen der Welt hatte: Harry Belafonte war ein begnadeter Entertainer und zugleich viel mehr als das. Jetzt ist dieser durch und durch politische Weltstar im Alter von 96 Jahren gestorben.

Aktivist der US-Bürgerrechtsbewegung
Nur den wenigen sei es gelungen wie Harry Belafonte eine Karriere als Musiker und als Schauspieler mit dem Aktivismus zur Bürgerrechtsbewegung zu kombinieren, sagt Martin Lüthe, Kulturwissenschaftler am John F Kennedy Institut in Berlin im Interview mit SWR2. Der amerikanische Sänger habe „als Bürgerrechtler die amerikanische Gesellschaft geprägt“.

Auch der „Banana Boat Song“ hat eine politische Botschaft
Das zeige sich auch in einem seiner größten Hits, sagt Lüthe. Der „Banana Boat Song“ vermittle vom Rhythmus zwar Leichtigkeit, wenn man jedoch auf den Text achte, „weist er auf die Sklaverei in Plantagen in der Karibik hin“. Belafonte habe es geschafft, über seine eine einladende und charismatische Persönlichkeit „ein wohlwollendes Gesicht auch in der Popkultur für die Bürgerbewegung darzustellen“. Er habe gezeigt, so Lüthe, dass auch „Unterhaltungskunst nicht von politischen Anliegen frei sein“ müsse.

Kulturmedienschau Erinnerungen an Harry Belafonte | 26.4.2023
Der weltbekannte Entertainer Harry Belafonte, der nun im Alter von 96 Jahren verstorben ist, war nicht nur Sänger, Schauspieler und TV-Moderator – sondern vor allem Aktivist. Unermüdlich setzte er sich für die Bürgerrechtsbewegung in den USA und für Gleichheit weltweit ein. Die Kulturseiten erinnern an sein bewegtes Leben.