Seit ziemlich genau 20 Jahren ist das Tingvall Trio aus der internationalen Jazzszene nicht mehr wegzudenken. Pünktlich zum Band-Jubiläum hat das Trio beim Label Skip Records seine neue CD mit dem Titel „Birds“ vorgelegt.
Das Ensemble, bestehend aus dem schwedischen Pianisten Martin Tingvall, dem kubanischen Kontrabassisten Omar Rodriguez Calvo und dem deutschen Schlagzeuger Jürgen Spiegel, erreicht regelmäßig die Spitze der Charts und hat bereits mehrfach den Musikpreis „Echo“ bekommen.
Pünktlich zum Band-Jubiläum hat das Trio, das Hamburg als Wahlheimat angibt, beim Label Skip Records seine neue CD mit dem Titel „Birds“ vorgelegt. Und auch hier zeichnet den Sound eine spannende Mischung aus: Volksmusik, klassische Musik und kubanische Klänge.
Ein musikalisches Füllhorn, das unter anderem während der Pandemie entstand, inspiriert von Geräuschen aus der Natur, aber auch mit politischem Impetus. So soll etwa mit dem Song S.O.S. ein Zeichen gesetzt werden gegen Krieg und den Klimawandel.
Weitere Albenkritiken
Jazz Musik, die unter die Haut geht: „Stormy Beauty“ von Nils Kugelmann
Der Kontrabassist Nils Kugelmann und seine musikalischen Mitstreiter - Luca Zambito am Piano und Sebastian Wolfgruber am Schlagzeug - präsentieren auf „Stormy Beauty“ ungemein ausgereifte Trio-Kompositionen. Wild und schön eben. Dass das Debut-Album eines jungen Jazzmusikers dermaßen überzeugt, ist nicht alltäglich. Dabei hatte bei Nils Kugelmann alles „ganz klein“ angefangen, mit der Blockflöte - der folgten Klarinette, Klavier, Gesang und schließlich der Kontrabass.
Schon heute hat der 27-jährige Musiker etliche Preise im Schrank stehen. Nils Kugelmann komponiert Musik, die unter die Haut geht. Es ist eine hinreißende und komplexe Kammermusik, unter Hochspannung umgesetzt von drei hervorragenden Musikern, die man einfach gehört haben muss - meint unser Jazzkritiker Georg Waßmuth.
Jazz Yosef Gutman Levitt & Lionel Loueke: „Soul Song“
Vor mehr als 20 Jahren haben sich die beiden Musiker in Boston getroffen und ein Album aufgenommen: der aus dem Benin stammende Lionel Loueke und Yosef Gutman Levitt, der in Südafrika groß geworden ist. Danach trennten sich ihre Lebenswege. Loueke blieb bei seiner Gitarre und auf der Bühne, während Bassist Levitt in die IT-Branche wechselte und zum jüdisch orthodoxen Glauben fand. Für das neue Album „Soul Song“ haben sie sich wieder zusammengefunden. Entstanden ist ein lyrischer Kammerjazz mit Einflüssen aus afrikanischer und aschkenasisch-jüdischer Tradition.
Jazz Abgefahrener Sound: Album „Please Disperse“ des Quartetts Tele-Port aus Luxembourg
Die Formation Tele-Port gehört zur blühenden Jazzszene in Luxembourg. Der Sound des Quartetts ist abgefahren, eine Mischung aus Fender-Rhodes-Piano (Jérôme Klein) samt elektronischen Zutaten, einem E-Bass (Pol Belardi), der kräftig in die Sound-Kiste greift, und einem immer wieder abhebenden Saxofon (Zhenya Strigalev). Jeff Herr liefert dazu am Schlagzeug seinen feinmotorischen Anteil.
Mit Tele-Port löst man ein Ticket zu fernen Welten, zumindest weit weg vom ganz normalen „Planet Jazz“. Treibender Groove, hypnotischer Sound und befreiende Improvisationen - das sind die Fixsterne der vier außergewöhnlichen Musiker, meint unser Jazzkritiker Georg Waßmuth.