Feministisch, genreübergreifend und vielfältig: Das „Heroines of Sound“-Festival in Berlin fördert die Präsenz von Künstler*innen in der elektronischen Musikszene. Denn Frauen haben es nach wie vor schwerer als Männer, sich in der Szene durchzusetzen: Je größer die Festivals seien, desto männlicher seien die Line-ups, sagt Kuratorin Bettina Wackernagel in SWR2.
Je größer die Festivals, desto männlicher die Line-Ups
Pionierinnen der elektronischen Musik seien ihr fast unbekannt gewesen, erzählt Bettina Wackernagel, als sie vor 10 Jahren das Festival gründete. Aber „auch Künstlerinnen haben den Elektro-Sound maßgeblich geprägt“, sagt sie. Je größer die Festivals seien, desto männlicher seien die Line-ups.
2014 habe die Beteilung von Produzentinnen in der elektronischen Musik noch bei unter 10 Prozent gelegen. „Es hat sich was getan“, nichtsdestotrotz würden Frauen seltener die großen Bühnen bespielen und es gebe immer noch den Gender-Pay-Gap.
Feministische Agenda
Jenseits von elektronischer Musik wolle das Festival Künstlerinnen sichtbar machen, auch genreübergreifend: Es präsentiere Musikerinnen aus dem instrumentellen Pop, der improvisierten Musik oder dem Jazz.
Das Festival oder engagierte feministische Zirkel allein könnten aber die Aufgabe nicht stemmen. Die Diversität „muss von der ganzen Gesellschaft getragen werden.“
Zehn Konzerte und eine Klangkunstausstellung umfasst die zehnte Festivalausgabe des „Heroines of Sound“, das bis zum 9. Juli in Berlin stattfindet – mit Auftritten von über fünfzig Künstler*innen aus zwanzig verschiedenen Ländern.