
Der Komponist, Improvisator und Trompeter Udo Moll ist tot. Er starb am 14. Januar im Alter von 56 Jahren, wie der Jazzmusiker Frank Gratkowski dem Südwestrundfunk mitteilte. „Er war einer der herzlichsten Menschen, die ich kannte, und ich werde ihn sehr vermissen“, so Gratkowski, mit dem er regelmäßig zusammen auftrat.
„Seine Trompetensolos waren immer der interessanteste Teil eines jeden Abends. Im letzten Jahrzehnt entwickelte er auch eine außergewöhnliche und einzigartige Stimme in der Musikelektronik.“
„Mollsches Gesetz" für improvisierte Musik
Moll wurde in Kirchheim/Teck geboren und studierte in Köln Trompete und Komposition. Dort war er bis zu deren Auflösung Mitglied der Kölner Band „Schäl Sick Brass Band“. Bekannt war Moll auch mit dem nach ihm benannten „Mollschen Gesetz", nachdem nach einer Minute improvisierter Musik stets eine Minute Stille folgt.
In den letzten Jahre arbeitete Moll verstärkt mit Synthesizern, Liveelektronik und als Soundkünstler sowie im Hörpielkontext, wie mit einer Klangkomposition über die japanische Gamingkultur.