FREIBURG.PHIL.CLUB heißt eine neue Konzertreihe des Theaters Freiburg in Kooperation mit dem Slow Club Freiburg und dem Jazzhaus Freiburg. Ein Ensemble aus Musikerinnen und Musikern des Philharmonischen Orchesters Freiburg wird Vorband von Gästen aus Avantgarde, Pop, Elektronik, Jazz und Independent Bands. Beim dritten Konzert der Reihe hat der FREIBURG.PHIL.CLUB in die Räume des Slow Clubs Freiburg – Verein für notwendige kulturelle Maßnahmen e.V. eingeladen.
Musik eine Handbreite entfernt
Dicht an dicht stehen Gäste auf der Tanzfläche im Slow Club Freiburg, nur wenige Zentimeter vom Streichquartett entfernt. Wenn man die Hand ausstrecken würde, könnte man die vier Mitglieder des Philharmonischen Orchesters berühren, die auf der Club-Bühne spielen.
Das Publikum so nah bei sich zu haben, ist für das Ensemble ungewohnt. Überhaupt hält ein Club als Konzert-Ort einige Herausforderungen für klassische Musiker bereit.
„Bisschen Probleme bereitet hat schlicht die Dunkelheit. Das ist jetzt neu, dass man in so einem dunklen Raum sitzt. Hat sich auch anders angefühlt als jetzt im Theater im Graben oder auf der Bühne.“

Zusammenarbeit von Ensemble und Band
Das Streichquartett, das die vier Orchestermitglieder an diesem Abend im Slow Club spielen, heißt Carrot Revolution, komponiert von der jungen amerikanischen Komponistin Gabriella Smith. Der Slow Club Freiburg – Verein für notwendige kulturelle Massnahmen e.V. ist einer der Kooperations-Partner des Theaters Freiburg bei der Konzertreihe FREIBURG.PHIL CLUB.

Gestartet hat die Reihe der Dirigent André de Ridder, als er im Herbst 2022 die Musikalische Leitung des Freiburger Theaters und des Philharmonischen Orchesters übernommen hat. Bei den FREIBURG.PHIL CLUB –Konzerten bringt er Mitglieder des Orchesters mit einer Band zusammen.
„Also, bisher war das so, dass der Abend so ein 3-Schritt war: Das Orchester kommt mit einem Kammer-Ensemble und ist dann so eine Art Vorband für die Band, die wir eingeladen haben. Aber in der Mitte gibt es ein Stück, bei dem Philharmonisches Ensemble und Band zusammenarbeiten.“
Zur Person: André de Ridder
André de Ridder, Generalmusikdirektor Theater Freiburg
Inhaltliche Vernetzung
Musiker und Musikerinnen ganz unterschiedlicher Genres treffen bei den FREIBURG.PHIL CLUB. Konzerten aufeinander. Bemerkenswert ist, dass das Programm dabei auch immer einen inhaltlichen Bogen schlägt. Die Werke sind so ausgesucht, dass es musikalische Gemeinsamkeiten gibt, zum Beispiel ein Stilmittel oder ein Instrument, das dann sowohl in der Musiksprache der Band als auch beim Philharmonischen Ensembles auftaucht.
An diesem Abend gibt es gleich mehrere dramaturgische Erzähl-Stränge. Auf Gabriella Smiths Streichquartett folgt das Werk einer ihrer Mentoren: Michael Gordons Komposition Industry für e-Cello.Die Cellistin Dina Fortuna-Bollon spielt es einmal in der Original-Fassung, solo.
Und dann noch einmal, zusammen mit der Freiburger Band Wolkenkratzer, die zu dem Werk improvisiert. Überlegt hat sich diese Weiter-Entwicklung Andre de Ridder zusammen mit dem Team des Slow Clubs Freiburg.
Es ist ein liebevoller, produktiver Clash der Musikwelten und ein Abend voller musikalischer Überraschungen für das Publikum. Dazu gibt es kurze Moderationen und Interviews mit den Musikern und Musikerinnen auf der Bühne über ihre Gedanken zur Musik. Das schafft offene Ohren für neue Hör-Erlebnisse und weckt Neugier auf weitere musikalische Entdeckungen.
Originalität und Inhalts-Stärke zahlen sich aus: Die neue Konzert-Reihe FREIBURG.PHIL CLUB ist zurecht ein Erfolg – und auf dem besten Weg zum Kult-Status.
Klassik ohne Schranken „Podcastkonzert“ mit Dirigent André de Ridder und Philosoph Markus Gabriel in Freiburg
Seit September ist André de Ridder Generalmusikdirektor in Freiburg. Der Spezialist für Crossover-Projekte möchte möglichst viele Leute erreichen. Auch die, die Opern und klassische Musik bislang für verstaubt oder elitär halten. Mit dem Philharmonischen Orchester trifft er den Philosophen Markus Gabriel zum ersten „Podcastkonzert“.
Musikgespräch André de Ridder, Generalmusikdirektor Theater Freiburg
Dirigent André de Ridder ist "Der Neue" in Freiburg: Zum September 2022 hat er die musikalische Leitung des Theaters Freiburg übernommen. Es ist seine erste feste Stelle im deutschen Theaterbetrieb, nachdem er 20 Jahre international als freischaffender Dirigent gearbeitet hat. Damit hat er für den Posten als Generalmusikdirektor eines Dreispartenhauses einen eher ungewöhnlichen Werdegang, der traditionell über Stationen als Kapellmeister an kleineren Häusern führte. Welche Perspektive André de Ridder dadurch auf das Theaterleben hierzulande hat und welche Pläne er für das Theater Freiburg schmiedet, erzählt er in SWR2 Treffpunkt Klassik extra und stellt dazu seine Musikauswahl mit Titeln von Mozart bis zum zeitgenössischen Art-Pop vor.