Jazz

Filigran und anspruchsvoll „Lily of the Nile“ von LIUN + The Science Fiction Band

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AUTOR/IN
Georg Waßmuth

Vor einigen Jahren hat der international bekannte Gitarrist Kurt Rosenwinkel Berlin zu seiner Wahlheimat erklärt und dort das kleine, unabhängige Label Heartcore Records gegründet. Dort produzierten Lucia Cadotsch und Wanja Slavin ihre neue CD mit dem Titel „Lily of the Nile“ mit einem eigens geformten großen Ensemble.

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Unter der glatten Oberfläche der Songs lauert das Unwägbare

Die Songs von Lucia Cadotsch sind Großstadtgeflüster und keineswegs immer jugendfrei. Die Schweizerin holte, seit sie in Berlin lebt künstlerisch zum Befreiungsschlag aus. Das Wohlbehütete und Anschmiegsame ist seitdem nicht mehr ihr Ding. Unter der glatten Oberfläche der Songs lauert stets das Unwägbare. Unsere Gefühle, unsere Beziehungen: wir stehen auf dünnem Eis. Das ist die Botschaft.

Die ausgefeilten Arrangements der Produktion besorgte Wanja Slavin. Der Saxofonist, Bandleader und Komponist aus Freiburg gehört sicher zu den spannendsten Köpfen der zeitgenössischen Musikszene. Mit seinen Projekten macht er sich stets auf die Suche nach Neuem.

Das Album ist der Schmucklilie gewidmet

Ihr Album „Lily of the Nile“ haben Lucia Cadotsch und Wanja Slavin der Schmucklilie gewidmet. Genau so filigran und anspruchsvoll wie die Pflanze mit dem großen Blütenkopf ist auch ihre Musik. Das große Ensemble „LIUN and The Science Fiction Band“ zaubert mit jedem Stück neue akustische Überraschungen aus der Wundertüte.

LIUN + The Science Fiction Band – Bright Eye (feat. Lucia Cadotsch, Wanja Slavin, Johannes Lauer)

Jazz Faszinierendes Konzert von 1978: „Searching in Grenoble" mit Mal Waldron

Ein bislang unveröffentlichter Mitschnitt eines Auftritts des legendären Jazzpianisten Mal Waldron aus dem Jahr 1978 ist gerade beim Label Tompkins Square erschienen. Darauf finden sich Jazzstandards sowie klassische Waldron-Kompositionen. Eine Fundgrube nicht nur für Waldron-Fans - vor allem aber die beeindruckende Wiederentdeckung eines grandiosen Pianisten, meint unser Jazzkritiker Johannes Kaiser.

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Jazz Die Power Leute zu bewegen - „Where I’m meant to be" vom Ezra Collective

Das Ezra Collective läßt ein halbes Dutzend Freunde zum Händeklatschen antreten und integriert ein Streichquartett ebenso gekonnt wie eine Rapperin. Sie haben die Power Leute zu bewegen, „Hot Stuff" aus London, meint unser Musikkritiker Georg Waßmuth.

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Jazz Lieder, die Mut machen - Das Album „Home" des ukrainischen Ensembles GANNA

Ganna Gryniva gilt als Stimme des ukrainischen Widerstandes: Sie kam vor 20 Jahren mit ihrer Familie nach Berlin und engagiert sich nun in Kriegszeiten für Flüchtlinge und Waisenkinder aus ihrer ukrainischen Heimat.
Als Sängerin ist Ganna Gryniva in Berlin mit mehreren Ensembles unterwegs – so auch mit dem Ethno-Jazz Ensemble GANNA, für das sie selbst komponiert und arrangiert. „Home“, also „Heimat“- die neue CD der Band, - ist eine spannende Mischung aus authentischen ukrainischen Volksliedern und Modern Jazz. Ein facettenreiches und beeindruckendes Album, in das viel Herzblut eingeflossen ist, meint unsere Jazzkritikerin Ursula Böhmer.

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