Seit 1956 ist der Eurovison Song Contest ein musikalisches Treffen, bei dem es vor allem um Pop und leichte Musik geht. Aber schon lange steckt dahinter viel mehr als nur Glitzer und Show: Denn der Eurovision Song Contest ist ein verbindendes Ereignis für die queere Community. Das sagt Nadine Lange, Tagesspiegel-Redakteurin.

Am Anfang traten bei dem Wettbewerb bekannte Diven auf, die ihre Fan-Base vor allem auch bei schwulen Männern hatten. „Seit Jahrzehnten verfolgen sie den ESC mit großer Liebe“. Darüber hinaus sei der ESC auch eine Bühne für queere Themen und Rechte geworden. Etwa, wenn ein offen schwuler serbischer Sänger auf der Bühne stünde und im Publikum die serbische und die trans Flagge geschwenkt würden, erzählt Lange. „Ich habe Serbien als queerfeindliches Land erfahren", sagt sie, ,,daher freut es mich, sowas zu sehen".
Dieses Jahr richtet wegen der russischen Invasion nun ein anderes Land die Veranstaltung für den Gewinner aus. Aber ,,die ukrainische Präsenz ist in Liverpool ganz stark eingebunden worden", sagt Lange. Viele Menschen fänden den ESC – auch politisch – überfrachtet, so Lange. Aber man könne sich ruhig mal einen kleinen Ruck geben „und einfach Spaß an der Musik haben“.
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