„Mammal Hands“ gehören zu den erfolgreichsten Formationen der Jazz-Szene. Das fünfte Album „Gift from the Trees“ ist der Natur und unserem Verhältnis zur ihr gewidmet.
Das britische Trio mit dem etwas rätselhaften Namen kreiert mit Anleihen bei vielen Stilrichtungen, etwa der Minimal Music oder indischen Ragas, einen ganz eigenen, unverwechselbaren Sound. Saxofon, Klavier und Schlagzeug lautet die offizielle Besetzung, doch die wird sehr freihändig mit Elektronik oder indischen Tablas erweitert.
Das fünfte Album „Gift from the Trees“ ist ein Konzeptalbum, das der Natur und unserem Verhältnis zu ihr gewidmet ist. Entstanden sind die Aufnahmen in einem abgelegenen Studio inmitten der rauen Natur; diese Eindrücke haben in den Titeln eindeutig Spuren hinterlassen. So ist „Gift from the Trees“ ein intuitives Meisterwerk des Trios und keine Kopfgeburt aus einem hermetisch versiegelten Studio – meint unser Jazzkritiker Georg Waßmuth.
Weitere aktuelle Alben
Jazz „Aria“ von Tineke Postma
Die niederländische Saxofonistin Tineke Postma zählt zu den künstlerischen Persönlichkeiten, die weit über ihr Heimatland hinaus bekannt sind. Mit ihrem virtuosen Spiel war sie bereits auf vielen bedeutenden Festivals zu hören. Sie gilt als sehr experimentierfreudig und ist immer offen für Neues. Als 10jährige erlebte sie die Operndiva Maria Callas in einem Konzert und war fasziniert davon, wie man das Publikum mit einer Arie in den Bann zieht kann. Wie Postma das mit dem zarten Klang ihres Saxophons gelingt, ist auf ihrem neuen Album zu hören, das beim Label Edition Records erschienen ist. Mit ihrem Instrument singt sie quasi eine Arie ohne Worte und formt dabei auf weitem Atem immer wieder neue Phrasen, schwärmt unser Jazzkritiker Georg Waßmuth.
Jazz Beeindruckende Songs über Verlust und Neubeginn - Das Album „Awake" von Mirna Bogdanović
Für ihr Debütalbum „Confrontation" wurde die Sängerin Mirna Bogdanović vor zwei Jahren mit dem angesehenen Deutschen Jazzpreis als beste Newcomerin ausgezeichnet. Schon damit bewies die Künstlerin ihr vielseitiges Changieren zwischen Klassik, Jazz, Indie-Pop und elektronischen Spielformen.
Auf „Awake" thematisiert Mirna Bogdanović die emotionale Achterbahn einer Trennung, ohne sich dabei in Befindlichkeiten zu verirren. Vielmehr vermittelt sie zusammen mit dem hervorragend besetzten Ensemble Kraft und Zuversicht für einen Neubeginn. „Awake“ ist eine facettenreiche Produktion, reflektiert, voller Energie und mit raffinierten Arrangements - ein absolut hörenswertes Album, meint unser Jazzkritiker Georg Waßmuth.
Jazz Wagemutig - „Händel fast forward" von Efrat Alony und ihrem Trio
Die aus Israel stammende Sängerin Efrat Alony legt mit „Händel - fast forward“ eine Neuinterpretation ausgewählter Arien des großen europäischen Musikkopfes Händel vor. Zusammen mit den drei Musikern Achim Kaufmann, Henning Sieverts und Heinrich Köbberling ist dieses Experiment sehr gut gelungen, sagt unser Musikkritiker Georg Waßmuth.
Jazz Verneigung vor Wayne Shorter: „In Real Time“ vom Frauensextett Artemis
Drei Jahre nach der Veröffentlichung des von der Kritik gefeierten Debütalbums meldet sich das Sextett mit „In Real Time“ zurück. Das Frauenensemble, benannt nach der griechischen Göttin der Jagd, vertraut auch bei diesem Album dem Knowhow des legendären Jazz-Labels „Blue Note Records“. Und stellt einmal mehr seine Ensemblekunst unter Beweis: mit Eigenkompositionen und Coverversionen, beispielsweise von Wayne Shorter, der in diesem Jahr im Alter von 89 Jahren gestorben ist.
Jazz Flirrender Gesang und satte Klangfarben: „Dialogue's Delight“ von Olivia Trummer
Die Jazz-Sängerin und Pianistin Olivia Trummer und der Schlagzeuger Nicola Angelucci haben sich für das Album „Dialogue's Delight“ den Akkordeonisten Luciano Biondini an ihre Seite geholt – eine ungewöhnliche, aber überzeugende Kombination.
Jazz Aufregend und verzaubernd: Monika Roschers „Witchy Activities And The Maple Death”
Monika Roscher gehört seit geraumer Zeit zur Spitze der Bigband-Leiterinnen in Deutschland. Jetzt liefert die abenteuerlustige Komponistin gemeinsam mit ihrer „Monika Roscher Big Band“ das dritte Album ab: „Witchy Activities And The Maple Death“. Zu deutsch: „Hexenhafte Machenschaften und der Ahorn-Tod“.
Sieben Jahre lang hat Monika Roscher ihre Ideen gesammelt und dann für das Album ausgewertet. Die Texte, die jeweils parallel entstehen, sind oftmals inspiriert durch Zufallsfunde. Auf „Witchy Activities And The Maple Death” wechseln sich groovig-rockige Stücke mit kunstvollen und bombastischen Arrangements ab. Es ist Musik, die grundehrlich, aufregend und verzaubernd ist - meint unser Jazzkritiker Konrad Bott.