Zum 50. Todestag von Jimi Hendrix: Ein Revoluzzer an der Gitarre (Foto: IMAGO, Courtesy Everett Collection)

Ausnahmemusiker an der E-Gitarre

Zum 50. Todestag von Jimi Hendrix

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AUTOR/IN
Samira Straub

Hendrix' experimentelle und innovative Spielweise der E-Gitarre macht ihn zu einem der einflussreichsten Gitarristen aller Zeiten.

An seinem 50. Todestag blicken wir zurück auf einen Virtuosen an der Gitarre, der mit nur 27 Jahren verstarb.

Ob mit Zähnen oder Zunge, hinter dem Rücken oder mit hochgehobenem Bein: Hendrix spielte seine Gitarre, meistens eine Fender Stratocaster, wie kein Anderer zuvor.

Hendrix prägte einen Sound, der neue Maßstäbe setzte

Seine langgezogenen Soli und die neuartige Verwendung von Vibratohebel und Wah-Wah Pedalen verliehen seinem Gitarrenspiel einen Sound, der die Maßstäbe für die kommenden Jahrzehnte der elektronischen Gitarrenmusik neu festlegte.

Jimi Hendrix ist es zu verdanken, dass Gitarristen in den 70er Jahren nicht mehr nur Begleitmusiker im Schatten ihrer Frontsänger*innen waren, sondern sich immer häufiger in den Vordergrund spielen konnten und selbst zu Stars wurden.

Von Woodstock bis Fehmarn: Hendrix war Highlight auf allen Festivals

Der wohl bekannteste Auftritt Hendrix' war beim legendären Woodstock Festival 1969, bei dem er die amerikanische Nationalhymne verfremdet interpretierte.

Von den rund 400.000 Besucher*innen des Woodstock Festivals waren beim Auftritt von Jimi Hendrix nur noch rund 25.000 anwesend, denn witterungsbedingt wurde sein Auftritt auf den frühen Montagmorgen verschoben, wo das Festival eigentlich bereits beendet war.

Rund ein Jahr später spielte Hendrix auf dem Love-and-Peace-Festival auf Fehmarn seinen letzten Festivalauftritt. Auch hier betrat er erst mit einem Tag Verspätung die Bühne.

Tragisches Ende einer Karriere

Am 18. September 1970 fand man Hendrix tot in einem Hotelzimmer auf. Die genauen Todesumstände sind bis heute von Mythen umrankt, fest steht allerdings, dass Alkohol und Schlaftabletten eine entscheidende Rolle spielten.

Jimi Hendrix wurde nur 27 Jahre alt und gilt damit als eines der berühmtesten Mitglieder des „Club 27“, einer Reihung von Musiker*innen, die allesamt im Alter von nur 27 Jahren starben.

Nur drei Wochen nach Hendrix verstarb die Sängerin Janis Joplin an einer Überdosis Heroin, wenige Monate darauf starb mit The Doors-Frontmann Jim Morrison die dritte Symbolfigur der Hippiekultur in kurzer Zeit. Auch Joplin und Morrison wurden nur 27 Jahre alt.

Zum 50. Todestag von Jimi Hendrix: Ein Revoluzzer an der Gitarre (Foto: IMAGO, Mary Evans)
Am 18. September 2020 jährt sich der Todestag von Jimi Hendrix zum 50. Mal. Seine experimentelle und innovative Spielweise der E-Gitarre macht ihn bis heute zu einem der einflussreichsten Gitarristen aller Zeiten. Bild in Detailansicht öffnen
Zum 50. Todestag von Jimi Hendrix: Ein Revoluzzer an der Gitarre (Foto: IMAGO, Mary Evans)
Bevorzugt spielte der Linkshänder Hendrix eine Stratocaster von Fender. Weil entsprechende Gitarren Anfang der 60er Jahre aber schwer erhältlich waren, verwendete er Rechtshänder-Modelle, bei denen er die Saiten umgekehrt aufzog. Bild in Detailansicht öffnen
Zum 50. Todestag von Jimi Hendrix: Ein Revoluzzer an der Gitarre (Foto: IMAGO, LFI)
Mit Jimi Hendrix eint den rund 30 Jahre später erfolgreichen Nirvana-Frontmann Kurt Cobain nicht nur die umgekehrte Besaitung der Gitarre, sondern auch der exzessive Drogenkonsum und die Mitgliedschaft im „Club 27“, einer Reihung von Musikern, die im Alter von 27 Jahren starben. Bild in Detailansicht öffnen
Zum 50. Todestag von Jimi Hendrix: Ein Revoluzzer an der Gitarre (Foto: IMAGO, Courtesy Everett Collection)
Ob durch den Vibratohebel seiner Stratocaster, mit Hilfe von Wah-Wah Pedalen oder durch die Übersteuerung voll aufgedrehter Verstärker: Hendrix schaffte es, völlig neuartige, psychedelische Sounds aus seiner E-Gitarre herauszuholen, vor allem mit langgezogenen Soli. Bild in Detailansicht öffnen
Zum 50. Todestag von Jimi Hendrix: Ein Revoluzzer an der Gitarre (Foto: IMAGO, Mary Evans)
Das revolutionäre Gitarrenspiel Hendrix' sorgte dafür, dass Gitarrenmusik in den Fokus rückte und sich Gitarristen in Rockbands von reinen Begleitmusikern zu eigenen Stars hochspielten. Hendrix fungierte auf diese Weise als Vorbild für bahnbrechende Gitarristen wie Jimmy Page von Led Zeppelin. Bild in Detailansicht öffnen
Zum 50. Todestag von Jimi Hendrix: Ein Revoluzzer an der Gitarre (Foto: IMAGO, Pop-Eye)
Zahlreiche Roadies begleiteten Jimi Hendrix bei seinen Welttourneen. Einige davon haben es selbst auf die große Bühne geschafft, so der 2015 verstorbene Motörhead-Frontmann Lemmy Kilmister oder „The Spaceman“ Ace Freyher von der Glamrock-Band Kiss. Bild in Detailansicht öffnen
Zum 50. Todestag von Jimi Hendrix: Ein Revoluzzer an der Gitarre (Foto: IMAGO, Media Punch)
Wussten Sie's? Der berühmte Woodstock-Auftritt im Jahr 1969, bei dem Hendrix die amerikanische Nationalhymne interpretierte, fand eigentlich erst nach dem Festival statt: Wegen Problemen bei der Anreise trat Hendrix erst am frühen Montagmorgen auf, als von den rund 400.000 Teilnehmer*innen nur noch knapp 25.000 da waren. Bild in Detailansicht öffnen
Zum 50. Todestag von Jimi Hendrix: Ein Revoluzzer an der Gitarre (Foto: IMAGO, Everett Collection)
Eine Eigenart Hendrix' war es, Melodien und Akkorde nicht in Form von Noten oder Tabulatur niederzuschreiben, sondern in Farben: Hendrix war Synästhetiker, er konnte Töne und Farben gemeinsam wahrnehmen. Bild in Detailansicht öffnen
Zum 50. Todestag von Jimi Hendrix: Ein Revoluzzer an der Gitarre (Foto: IMAGO, ZUMA press)
Bis zu seinem Tod 1970 konnte Jimi Hendrix nach eigener Aussage keine Noten lesen. Alles, was er an der Gitarre konnte, hatte er sich selbst beigebracht. Er war nicht nur ein Virtuose an der Gitarre, sondern ein Wegbereiter und Pionier für zahlreiche Generationen an Gitarrist*innen nach ihm. Bild in Detailansicht öffnen

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Kaum ein Künstler hat die Fantasien, Visionen, Ängste und die Selbstdestruktivität der Generation der späten 1960er Jahre so in seinen Texten artikuliert wie der The Doors-Frontmann Jim Morrison.

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Samira Straub