,,Romane können sie planen”, sagt Schriftstellerin Ulla Hahn im SWR2-Interview, ,,Gedichte hingegen nicht”. Es müsse eine Eingebung sein, die jederzeit von allen Seiten kommen kann. ,,Und wenn eine Idee kommt, dann sofort aufschreiben oder ins Smartphone sprechen”, empfiehlt sie. Eine Technik, die sie von Lyriker Erich Fried gelernt habe.
Die Autorin hat zurzeit die Joseph-Breitbach-Poetikdozentur der Stadt Koblenz und der Universität in Koblenz inne. Der Auftakt stand dort unter dem Motto ,,Eine poetische Zeitreise”.
In ihrem jüngsten Roman ,,Tage in Vitopia” versetzt sich Ulla Hahn in ein Eichhörnchen, das die Menschen für ihren Umgang mit der Natur kritisiert.
Buchkritik Gewitzte Sprachspiele und seichte Erbauungslyrik - stille trommeln, Neue Gedichte von Ulla Hahn
Lyrik zum Luftholen. Ulla Hahn schrieb über zwanzig Jahre lang, parallel zu ihrem autobiographischen Prosa-Werk, zahlreiche Gedichte, die jetzt unter dem Titel „stille trommeln“ erscheinen. Hahn greift in ihrer sprachspielerischen Poesie nicht nur die schmerzhafte Erinnerungsarbeit auf, sondern stellt auch religiöse, wissenschaftliche und lebensphilosophische Fragen, die dann mit etwas simpel gestrickter Erbauungslyrik beantwortet werden.
Rezension von Carsten Otte.
Penguin Verlag, München 2021, 202 Seiten, 20 Euro
ISBN: 978-3-328-60147-0