Vertreibung und Rückkehr in die alte Heimat Österreich
August Zirner wurde in den USA geboren und verließ die Komfortzone seiner Kindheit gleich nach der High School: Er ging nach Wien an die Schauspielschule, das berühmte Max-Reinhardt-Seminar. Die Rückkehr in das Land seiner Eltern und Großeltern war die vorweg genommene Re-Immigration seiner Mutter, erzählt August Zirner im SWR2-Gespräch.
„Für mich ist Antisemitismus Antimenschlichkeit.“
Seine Großmutter wiederum war wegen ihres jüdischen Glaubens enteignet worden, ihr großes Wiener Kaufhaus „Maison Zwieback“ wurde arisiert. Das sei eine tiefe Verletzung ihres Zugehörigkeitsgefühls gewesen, was die Familie geprägt habe.
Familienbiografie in Buchform
Die Geschichten seiner Mutter und seiner Großmutter hat August Zirner gemeinsam mit seiner Tochter Ana Zirner recherchiert und ein Buch daraus gemacht. „Ella und Laura. Von den Müttern unserer Väter“ erzählt von zwei starken Frauen, für die ein Begriff wie „Komfortzone“ vermutlich sehr fremd gewesen wäre.
„So schön Komfortzonen sind und so notwendig sie sind, so notwendig ist es auch, sie zu verlassen.“
Wenn man über die Komfortzone spricht, geht es auch um die Schwierigkeit, sich zugehörig fühlen zu können oder darum, das persönlich Erreichte nicht permanent anzuzweifeln. Ein reichhaltiges Thema auch für die Literatur.