„Es soll weniger hierarchisch und mehr paritätisch sein“, sagt die österreichische Autorin Eva Menasse zur anstehenden Gründung des PEN Berlin.
„Im PEN-Zentrum Deutschland läuft seit einiger Zeit etwas schief“, so Menasse und es sei mit dem Rücktritt des Präsident Denis Yücel, eine „Aufbruchstimmung“ entstanden. Zusammen mit weiteren 233 Autoren will Yücel am kommenden Freitag das neue PEN gründen.
Sie hoffe sehr, dass Yücel dabei eine tragende Rolle spielen werde, so Menasse, denn sie habe ihn stets „als sehr kreativen und konstruktiven Menschen erlebt“.
Literatur Abgang im Zorn: Deniz Yücel will für die „Bratwurstbude“ PEN keine Galionsfigur sein
Deniz Yücel hat einen krachenden Abgang hingelegt: Der Autor und Publizist ist als Präsident der Schriftstellervereinigung PEN zurückgetreten. Und das, obwohl bei der Mitgliederversammlung in Gotha ein Abwahlantrag gegen ihn knapp gescheitert war, mit zwei Stimmen Mehrheit.
Man habe ihn aber offenbar nur als Galionsfigur haben wollen, erklärte der 48-jährige nach der Sitzung. Dafür stehe er nicht zur Verfügung.
Gespräch PEN-Jahrestagung: Streit um PEN-Präsident Deniz Yücel
Heftige Kritik hatte es an PEN-Präsident Deniz Yücel gegeben, nachdem er Mitte März eine Flugverbotszone für die Ukraine gefordert hatte. Bei der PEN-Jahrestagung, die vom 12. bis zum 15. Mai in Gotha stattfindet, liegt nun ein Antrag zur Abwahl Yücels und des gesamten PEN-Präsidiums vor. Bei dem Streit gehe es um mehr als um Yücels Äußerungen zum Ukraine-Krieg, sagt Gerrit Bartels, Literaturredakteur beim Berliner Tagesspiegel, in SWR2. Der Streit im PEN drehe sich um die Person und den Führungsstil und das Kommunikationsverhalten von Deniz Yücel. Yücel soll gegenüber anderen PEN-Mitgliedern kräftig ausgeteilt haben, so dass ihm unter anderem Mobbing vorgeworden wurde. Die PEN-Jahrestagung in Gotha sei nun ziemlich spannend, meint Gerrit Bartels. Es sei offen, welcher Antrag am Ende die Mehrheit bekomme.