Spionage-Satelliten in der Mondumlaufbahn, Bodenschätze von anderen Himmelskörpern, Weltraumkriege: Bald werde das Geschehen im Weltall die Geschichte auf der Erde prägen, schreibt der Politik-Journalisten und Autor Tim Marshall in seinem Buch „Die Geografie der Zukunft“. Denn der Mensch ist unterwegs ins All und nimmt seine irdischen Kämpfe dabei mit. Eine lesenswerte Lektüre über Macht, Politik und die Zukunft der Menschheit.
Von der „Geo-Politik“ zur „Astro-Politik“
Tim Marshalls Buch lenkt den Blick von der Erde nach oben, dorthin, wo „Geo-Politik“ zu „Astro-Politik“ wird, wo irdische Großmächte auf Konfrontationskurs gehen – getrieben von der Angst, zu spät zu kommen im großen Spiel um die Frage: Wem gehört was im Weltraum?.
Marshall erzählt, wie aus der uns Menschen innewohnenden Faszination für Sonne, Mond und Sterne Schöpfungsmythen entstehen, die technische Entwicklung Mondlandungen und Spionage-Satelliten mit sich bringt und Kriege ihren Weg von der Erde ins Weltall finden können.
Das alles ist fundiert und mit der passenden Balance zwischen Ernsthaftigkeit und lockeren Formulierungen geschrieben.
Lesenwertes Buch mit vielen Informationen
In den ersten beiden Kapiteln nimmt der Autor einen ziemlichen Anlauf, um vom Anfang des Universums über die Himmelslegenden alter Hochkulturen und die großen Astronomen der Geschichte bis hin zu Isaac Newton und Albert Einstein zu springen.
Dann nimmt das Buch Fahrt auf: Seite für Seite wird deutlicher, wie der Kampf um die Vorherrschaft im All unsere Welt verändern wird. Marshall entwirft dabei sehr realistische Szenarien, wie militärische Auseinandersetzungen im Weltraum beginnen könnten.
Das alles ist für den Autor keine Science Fiction, sondern echte Astropolitik. Was das für unsere Zukunft bedeuten kann, dürfte jedem Leser und jeder Leserin nach der Lektüre bewusst sein – dank vieler Geschichten und Informationen, die dieses Buch lesenswert machen .
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