Die Ich-Erzählerin Lorina, kurz „Lori“, auch „Plumplori“ genannt – nach der stämmigen Affenart mit den Glubschaugen – ist 30 Jahre alt und keine Schönheit, kriegt aber auf erstaunliche und unterhaltsame Art und Weise die Kurve in dem neuen Roman von Ingrid Noll.
Lori ist Altenpflegerin, 24 Stunden täglich bei Viktoria Alsfelder. Sie hat ein Zimmer in der Villa der Seniorin und führt ein ruhiges, überschaubares Leben, bis die Rückenschmerzen von Frau Alsfelder einer besonderen Behandlung bedürfen. Und so kommt Morgen Boris, der singende Masseur, in die Villa.
Boris ist ein kleiner, drahtiger Kerl, der nichts anbrennen lässt. Weder die Spiegeleier mit Speck noch Lori, die ihm das zweite Frühstück serviert. Leider hat Boris noch mehrere andere heiße Eisen im Feuer und ist außerdem verheiratet. Schlecht für Lori. Aber Ingrid Noll findet in ihrem neuen Roman eine klassische Lösung: Lori schwimmt sich frei, auch mit Hilfe des neuen Masseurs ihrer Chefin, Ruben Crauth. Der ist jung, unerfahren und schüchtern, aber begnadet im Rezitieren von Balladen …
Das Ende wird hier nicht verraten. „Kein Feuer kann brennen so heiß“ von Ingrid Noll bietet leichte, aber feine Unterhaltung. Und etwas über die Kunst der Ballade erfahren Sie auch dabei.