„Ich bin immer ein Freund des Wortes und des Gegenwortes gewesen, daher freue ich mich auf die Aufgaben der nächsten zwei Jahre“, sagt der neu-gewählte Präsident der Schriftsteller-Vereinigung PEN, José F.A. Oliver im Gespräch mit SWR2.
Eine seiner Aufgaben sieht Oliver darin, auch den Dialog mit dem PEN Berlin zu suchen, der anderen deutschen Schriftsteller-Vereinigung, die sich im Frühjahr als Alternative zum PEN in Darmstadt gegründet hatte.
Olivers Vorgänger Deniz Yücel war zurückgetreten, unter anderem mit dem Argument, der PEN in Darmstadt sei zu alt, zu weiß, zu männlich geprägt. „Ich bin dafür, dass sich der PEN auch jünger und divers wird, aber auch die Traditionen berücksichtigt.“ Yücel hatte den Vorwurf erhoben, die Schriftstellervereinigung sei eine „Bratwurstbude“, der neue Präsident Oliver betonte: „Nehmen Sie mich als Verteidiger der Bratwürste, auch der vegetarischen und veganen.“
Der 61-jährige Oliver ist Lyriker und Essayist. 2021 erhielt er den Heinrich-Böll-Preis der Stadt Köln. Oliver lebt in Hausach im baden-württembergischen Kinzigtal.
Gespräch Eva Menasse zum PEN Berlin: Aufbruchstimmung durch Gründung einer neuen Autorenvereinigung
„Es soll weniger hierarchisch und mehr paritätisch sein“, sagt die österreichische Autorin Eva Menasse zur anstehenden Gründung des PEN Berlin. „Im PEN-Zentrum Deutschland läuft seit einiger Zeit etwas schief“, so Menasse und es sei mit dem Rücktritt des Präsident Denis Yücel, eine „Aufbruchstimmung“ entstanden. Zusammen mit weiteren 233 Autoren will Yücel am kommenden Freitag das neue PEN gründen.
Kommentar Neugründung des PEN Berlin: Darmstadt – die große Verliererin der PEN-Spaltung
Das deutsche PEN-Zentrum ist nun gespalten. Neben dem PEN mit Sitz in Darmstadt gibt es nun den PEN-Berlin. Eine Tragödie auch für die Stadt Darmstadt, die sich vom neuen PEN-Sitz im UNESCO-Weltkulturerbe Mathildenhöhe viel versprach.
Gespräch 100 Jahre Kampf für die Freiheit des Wortes – Zum Geburtstag des PEN
Am 5. Oktober feiert der PEN seinen 100. Geburtstag: Die größte internationale Autorenvereinigung kämpft seit 1921 gegen die Verfolgung, Unterdrückung und Zensur von Schreibenden und für die Freiheit des Wortes. Ihre Arbeit ist wichtiger denn je, sagt die deutsche PEN-Präsidentin Regula Venske.
Anja Höfer im Gespräch mit der deutschen PEN-Präsidentin Regula Venske.